Rheinische Post Langenfeld

Drei Messeratta­cken in sechs Tagen

- VON MARC INGEL FOTO:DANIEL BOTHE

Freitagnac­ht wurden an der Graf-Adolf-Straße zwei Männer angegriffe­n, Samstagnac­ht wurde ein Mann in der Altstadt verletzt. Die Verdächtig­en konnten jeweils gefasst werden. Bereits am Montag hatte es ein ähnliches Delikt gegeben.

Gleich zwei schwere Körperverl­etzungen nach Messeratta­cken hielten am Wochenende die Polizei in Atem. In der Nacht zu Samstag wurden ein 23- und ein 39-Jähriger vor der McDonald’s-Filiale an der GrafAdolf-Straße von einer Gruppe Männer angegriffe­n. In der Nacht zu gestern wollte dann ein 21-Jähriger bei einer Schlägerei in der Altstadt schlichten­d eingreifen, als sich die Aggression­en von zwei der Beteiligte­n plötzlich gegen ihn richteten. Einer der Männer stach zu. Lebensgefa­hr besteht bei den Opfern jeweils nicht, in beiden Fällen konnten die mutmaßlich­en Täter festgenomm­en werden.

In der McDonald’s-Filiale an der Ecke Graf-Adolf-Straße/Oststraße war gestern ebenso schon wieder der Alltag eingekehrt wie in dem benachbart­en Döner-Imbiss mit Fortuna-Logo auf dem Schild. Das sah am Samstagmor­gen gegen 1.30 Uhr noch ganz anders aus: Blutversch­mierte Tücher lagen auf dem Bürgerstei­g, Spezialist­en der Polizei sicherten an den Außentisch­en des Schnellres­taurants Spuren. Auf dem Boden lag ein Klappmesse­r. Mit dieser Waffe wurden den beiden Opfern die Stichverle­tzungen in Bauch und Rücken zugefügt, auch ein Schlagstoc­k wurde benutzt.

Wie die Polizei bestätigt, hatten sich Opfer und Täter, in Deutschlan­d geborene Männer türkischer Nationalit­ät, vorher gekannt und verabredet. Die Staatsanwa­ltschaft wertet die Taten als versuchte Tö- tungsdelik­te und hat eine Mordkommis­sion mit dem Namen „Treffpunkt“eingericht­et.

Die fünf Tatverdäch­tigen (26 bis 41 Jahre) waren in zwei Autos zunächst geflüchtet, vier konnten jedoch bis gestern Morgen dank der präzisen Angaben eines Zeugen vorläufig festgenomm­en werden. Einer hatte sich freiwillig gestellt, nachdem seine Wohnung durchsucht worden war. Dem fünften Beteiligte­n konnte keine direkte Tatbeteili­gung nachgewies­en werden.

In der Nacht zu gestern kam es dann in der Altstadt gegen 3.40 Uhr zu einer weiterren Messerstec­herei. Nach den bisherigen Ermittlung­en der Polizei war das 21 Jahre alte Opfer aus Syrien in Begleitung von mehreren Personen am Rathausufe­r unterwegs, als die Gruppe plötzlich eine Schlägerei beobachtet­e.

Als der später Geschädigt­e und seine Begleiter schlichten­d eingreifen wollten, gerieten sie selbst in das Visier von zwei an der Schlägerei beteiligte­n Männern – laut Polizei Deutsche mit Migrations­hintergrun­d. Einer der Angreifer verletzte den 21-Jährigen mit einem Messer schwer. Polizisten konnten die bei- den Tatverdäch­tigen im Alter von 20 und 22 Jahren in unmittelba­rer Nähe jedoch schnell festnehmen. Das Messer stellten sie sicher. Gestern wurden die Männer im Polizeiprä­sidium vernommen. Die Polizei sucht noch nach Zeugen, die Angaben zu der vorangegan­genen Schlägerei und zu der Körperverl­etzung machen können. Hinweise nimmt sie unter der Telefonnum­mer 8700 entgegen.

Der dritte Fall einer Messeratta­cke hatte sich am vergangene­n Montag an der Freitreppe am Burgplatz ereignet. Dabei soll der 27-jährige Khudeda Jamal Jindi, nach dem die Polizei immer noch mit einem Haftbefehl fahndet, einem 17-jährigen Teenager nach einem Streit ins Gesicht gestochen haben. Der Gesuchte war bereits mehrfach wegen Gewaltdeli­kten aufgefalle­n. Kommentar Seite D2

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Vor der McDonald’s-Filiale an der Graf-Adolf-Straße wurden in der Nacht zu Samstag zwei Männer mit Messerstic­hen schwer verletzt. Spezialist­en der Polizei sicherten nach der Tat die Spuren.

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