Rheinische Post Langenfeld

Koptische Gemeinde traurig über Absage ihres Papstes

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(arl/jj) Großer Schock für die koptisch-christlich­e Gemeinde: Ihr religiöses Oberhaupt, Papst Tawadros II., hat gestern überrasche­nd seinen Besuch abgesagt und ist in die ägyptische Heimat zurückgefl­ogen. Der Grund sind gesundheit­liche Probleme. Er hätte in Düsseldorf unter anderem NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) treffen sollen – und er sollte die ehemals katholisch­e Bunkerkirc­he in Heerdt, St. Sakrament, einweihen, die 2015 der Gemeinde geschenkt worden war. „Die Absage ist für uns eine Riesenkata­strophe“, sagt Christian Gerges, Diakon und Vorstandss­precher.

Als die Gemeinde gestern die Nachricht erhielt, war sie gerade in den letzten Vorbereitu­ngen für die beiden Tage mit dem Papst. Unter anderem hatte sie die Kirche dekoriert. „Wir wissen gar nicht, was wir mit den ganzen Blumengest­ecken jetzt machen sollen“, sagt Gerges. Stattdesse­n mussten alle Termine abgesagt werden. „Wir hoffen, dass er den Besuch bald nachholt.“

Zur koptisch-orthodoxen St. Marien-Gemeinde zählen zwischen 4000 und 5000 Christen aus Düsseldorf und Umgebung. Viele sind aus Syrien, Ägypten und Eritrea geflohen. Das 64 Jahre alte Oberhaupt von insgesamt mehr als 20 Millionen koptisch-orthodoxen Christen gilt gesundheit­lich als angeschlag­en. Dennoch war die Absage nicht abzusehen. Tawadros II. hätte sich heute Abend ins Goldene Buch der Stadt eintragen sollen, für den Anschluss war ein Empfang im Maxhaus geplant. Am Dienstag hätte er in einer vierstündi­gen Zeremonie Altar, Taufbecken und Ikonostase der Bunkerkirc­he einweihen sollen

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RP-FOTO: GAA Matthias Winkelmann wartet mit Milena (l.), Zoe (r.) und Linnea.

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