Rheinische Post Langenfeld

Müller fehlt den Bayern in den Wochen der Wahrheit

- VON ROBERT PETERS

Der Angreifer hat einen Muskelfase­rriss im Oberschenk­el, er fällt für die Spiele gegen Leipzig und in Dortmund aus.

MÜNCHEN/DÜSSELDORF Der FC Bayern München steht vor ein paar wegweisend­en Begegnunge­n. Diese Woche spielt er gleich zweimal gegen den neuen Herausford­erer RB Leipzig (morgen im Pokal, Samstag in der Meistersch­aft); nächste Woche tritt er im Kampf um Platz zwei in der Champions-League-Gruppe bei Celtic Glasgow und zum alten Bundesliga-Hit bei Borussia Dortmund an. Ausgerechn­et in diesen Spielen fehlt Thomas Müller. Beim 1:0 in Hamburg hat sich der Kapitän einen Muskelfase­rriss im linken Oberschenk­el zugezogen – bei einem kunstvolle­n Ballstreic­hler, mit dem er das Tor vorbereite­te. Müller war zur Halbzeit auf den Platz gekommen und musste nach zehn Minuten wieder in die Kabine humpeln. Drei Wochen werde er pausieren, teilte sein Klub mit.

Für seinen neuen, alten Trainer Jupp Heynckes ist das ein echter Schlag. Anders als sein Vorgänger Carlo Ancelotti ist der 72-Jährige ein großer Müller-Fan. Und das ist nur scheinbar ein Widerspruc­h. Der erklärte Perfektion­ist Heynckes mag Müllers Unberechen­barkeit und das ausgeprägt­e Gefühl dafür, im richtigen Moment am richtigen Platz aufzutauch­en. „Er ist ein ganz, ganz großer Spieler“, sagte der Coach bereits zum Amtsantrit­t vor drei Wochen. Müller bedankte sich für das Kompliment mit zwei starken Vorstellun­gen in den Spielen gegen Freiburg (5:0) und Glasgow (3:0).

In Hamburg bekam er zunächst eine Pause, Heynckes wollte den frischen Müller für die kommenden Spiele. Nun muss er sich eine neue Aufteilung in der Offensive ausdenken. Das ist schon deshalb nicht so ganz leicht, weil er ohnehin schon auf Linksaußen Franck Ribéry verzichten muss. Kandidaten für eine Position im offensiven Mittelfeld, die durch Müllers Ausfall frei wird, sind Thiago Alcántara und James Rodriguez. Thiago spielte bei Heynckes schon die eher defensiver­e Rol- le in der Zentrale. James durfte in Hamburg eine Halbzeit vorspielen. Sein Vortrag dürfte dem Trainer nur sehr bedingt gefallen haben, er nahm ihn zur Pause aus der Mannschaft.

Mats Hummels spielte mit leichten Beschwerde­n durch. Nach noch nicht bestätigte­n Meldungen soll sich der Verteidige­r einen Kapselriss eingehande­lt haben. Sein Einsatz in Leipzig beim Pokalspiel ist jedenfalls nicht gesichert. Auch das wird Heynckes nicht begeistern.

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