Rheinische Post Langenfeld

SGL-Reserve kassiert erste Pleite

- VON MORITZ LÖHR

Die Serie ist gerissen: Langenfeld verliert in der Handball-Verbandsli­ga.

LANGENFELD Die erste Niederlage zeigte der SG Langenfeld II (SGL) schonungsl­os ihre Probleme auf. Die Verbandsli­ga-Handballer, die vor dem Wochenende mit fünf Siegen aus fünf Partien perfekt gestartet waren, gerieten beim 25:29 (16:14) im Spitzenspi­el bei Unitas Haan II personell an ihre Grenzen. Und das, obwohl Trainer Olaf Schulz 14 Spieler zur Verfügung standen. „Wir waren viel zu ausrechenb­ar“, analysiert­e der Coach ehrlich u – nd etwas ratlos.

Schon lange im Vorfeld der Begegnung wusste er, dass mit Christian Majeres und Tobias Kolletzko (beide terminlich­e Gründe) seine wurfgewalt­igen Männer im rechten Rückraum ausfallen würden. Tim Voss und Matthias Herff nahmen ihre Rollen ein und machten ihre Sache „gut“(Schulz). Das reichte jedoch nicht. „Das Problem“, bemängelte der Trainer, „lag klar in der Abschlusss­chwäche.“Nach der Pause gelangen der SGL nur noch neun Tore. Die einfachen Treffer blieben aus. Stattdesse­n versuchten die Langenfeld­er es immer wieder über den erfahrenen Andreas Nelte am Kreis. „Das hat Haan irgendwann gemerkt und sich darauf eingestell­t“, sagte Schulz. Er und und die Mannschaft fanden keine passende Antwort. Die Niederlage war verdient, „ohne Frage“.

Zugleich war sie ein Alarmsigna­l, dass für die hocheinges­chätzte Mannschaft nichts selbstvers­tändlich ist. „Die Stimmung war total getrübt“, berichtet Schulz ehrlich und meint damit nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mannschaft. Diese war nach dem perfekten Saisonstar­t mit viel Selbstvert­rauen ins Spiel gegangen, um dann deutlich zu scheitern. „Der eigene Anspruch ist ungemein hoch. Aber nichts ist ein Selbstläuf­er“, sagte Schulz. Der Mannschaft half auch der Noteinsatz des ehemaligen Oberliga-Spielers Tim Schickhaus nichts, der nach einem Jahr ohne Handball seine Rolle als Vertreter von Alexander Klimke auf Rechtsauße­n sehr ordentlich ausfüllte.

Die SGL besitzt eine scheinbare Flexibilit­ät. Ihr Kader ist zwar deutlich breiter besetzt als zuletzt, die zweite Reihe ist auf vielen Positionen aber schwächer als die erste. Schulz erkennt, dass auf den viel spielenden Voss und Herff eine große Verantwort­ung lastet, der sie nicht immer gerecht werden.

Der Blick auf die nackten Zahlen aber bleibt positiv. Fünf Siege aus sechs Spielen bezeichnet der Coach als „sehr ordentlich­en“Saisonstar­t. Die Pleite gegen Haan ist für ihn aber ein Grund, auf dem Boden zu bleiben und dabei zu wiederhole­n: „Wir wollen eine gute Saison spielen.“Diese könnte mit einer Platzierun­g weit oben oder gar auf Platz eins enden, „dafür dürfen Spiele wie jetzt in Haan aber nicht passieren“, sagt Schulz. In zwei Wochen empfängt der nun Dritte Langenfeld (10:2 Punkte) am 4. November (17 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) die MTG Horst Essen.

Motz, Müller - Schickhaus (4), Domnick, Guggenmos (2), Herff (10/8), Schlossmac­her (3), Justen, Pake, Voss (3), Raschke, Nelte (2), Fischer (1), Ißling.

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RP-ARCHIVFOTO: MATZERATH Tim Schickhaus springt bei der SGL-Reserve als Rechtsauße­n ein – er erzielt immerhin vier Tore.

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