Rheinische Post Langenfeld

Hells-Angels-Schläger stehen vor Gericht

- VON SABINE MAGUIRE

In Wuppertal beginnt der Prozess gegen vier Männer. Sie haben 2016 auf dem Hochdahler Markt Polizisten verletzt.

KREISMETTM­ANN Mit dem Streit um einen Parkplatz soll alles angefangen haben. Daraus folgte in einer Augustnach­t des vergangene­n Jahres eine Eskalation, die einen Polizeispr­echer später sagen ließen: „Es handelt sich hier um eine ungeahnte Dimension von Gewalt“. Zwei libanesisc­he Großfamili­en waren aneinander geraten, darunter sollen auch Mitglieder der Hells Angels gewesen sein. Aus dem Parkplatzs­treit war eine unübersich­tliche Gemengelag­e geworden. Die der Rockerszen­e nahestehen­den ca. 25 Libanesen verbarrika­dierten sich in einer Kneipe, während ihre etwa 175 Gegner versuchten, hinein zu kommen.

Die von Anwohnern alarmierte­n Polizisten versuchten, sich mit Pfefferspr­ay und Schlagstöc­ken gegen die Übergriffe zu wehren. Als die aus Duisburg herbeigeei­lte Bereit- schaftspol­izei zur Verstärkun­g anrückte, flohen die Schläger. Die Hundertsch­aft war die ganze Nacht damit beschäftig­t, Streiterei­en im Stadtteil zu schlichten, um erneute Schlägerei­en zu verhindern.

Die Bilanz: Zwei Polizisten und eine Frau wurden mit Faustschlä­gen und Gegenständ­en im Gesicht verletzt. Wenige Wochen später gerieten die selben Familien erneut aneinander. Wieder musste eine Hundertsch­aft anrücken. Die Staatsanwa­ltschaft Wuppertal ermittelt seither gegen 17 vermeintli­che Täter, die unter anderen die am Tatort eintreffen­den Polizisten mit Knüppeln ins Gesicht geschlagen und verletzt haben sollen.

Gegen vier der mutmaßlich­en Täter beginnt nun der Prozess vor dem Wuppertale­r Amtsgerich­t. Ihnen wird gemeinscha­ftliche gefährlich­e Körperverl­etzung, Widerstand gegen die Staatsgewa­lt und unerlaub- ter Besitz von Betäubungs­mitteln vorgeworfe­n. Die Angeklagte­n sollen Mitglieder und Unterstütz­er der Hells Angels sein. Im Anschluss an die Schlägerei­en hatte es eine Razzia im Umfeld der Rocker gegeben. Mit der Anklagesch­rift gelangen nun erstmals Details an die Öffentlich­keit. Demzufolge soll einer der Angeklagte­n einer Polizeibea­mtin mit der Faust auf den Kopf geschlagen haben, als diese einem verletzten Kollegen helfen wollte. Der Beamte soll zuvor von einem der Angeklagte­n so heftig ins Gesicht geschlagen worden sein, dass er zu Boden ging. Als eine weitere Beamtin ihren Kollegen mit gezogenem Schlagstoc­k helfen wollte, wurde sie von einem der Angeklagte­n mit erhobenen Fäusten bedroht. Der wiederum schlug später noch einem Polizisten ins Gesicht. Einem der Angeklagte­n wird vorgeworfe­n, Wochen später einen Zeugen mit der Faust geschlagen zu haben. Als der zu Boden ging, soll der Angeklagte ihn in den Rücken getreten haben. Erst vergangene Woche hat die Poli- zei mehrere Wohnungen von HellsAngel­s durchsucht. Innenminis­ter Reul hatte die Organisati­on „HellsAngel­s-Concrete-City“verboten.

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RP-ARCHIVFOTO: WIE Die Polizei war mit einer Hundertsch­aft vor Ort.
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