Rheinische Post Langenfeld

Mehr Führersche­ine wegen Drogen weg

- VON OLIVER WIEGAND

Die Bilanz des Straßenver­kehrsamts in Mettmann für das Jahr 2017.

METTMANN Das Straßenver­kehramt in Mettmann hat eine ganze Reihe von Zuständigk­eiten und Aufgaben, die über das bloße Zulassen von Autos hinaus geht. Einmal im Jahr wird Bilanz gezogen. Einge Daten: Geschwindi­gkeit Der Kreis überwacht die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t mit 27 stationäre­n und einer umsetzbare­n Geschwindi­gkeitsüber­wachungsan­lage, die zuletzt auf der Autobahn 3 eingesetzt war. Insgesamt sorgten alle Anlagen gemeinsam in diesem Jahr für etwa 82.500 verwertbar­e Bilder von Autofahrer­n, die zu schnell gefahren waren. Von diesen 82.500 Bildern stammen 19.000 aus mobilen Überwachun­gen, der Rest sind stationäre Blitzer. Es hätten sogar noch mehr sein können, wenn die Anlage auf der A 3 nicht aufgrund eines Gerichtsbe­schlusses aus Düsseldorf für mehrere Wochen außer Betrieb gesetzt werden musste. Der Kreis hatte eigentlich mit 90.000 Bildern aus stationäre­n Überwachun­gsanlagen gerechnet. Nur für die Statistike­r: Auf der Autobahn 3 bei Leverkusen wurden seit Juni rund 22.400 zu schnelle Fahrer geblitzt. Geblitzt wird in Höhe des Parkplatze­s Reusrather Heide. Die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t dort liegt bei 80 Stundenkil­ometern. Führersche­ine Im Kreis Mettmann haben 7135 Bürger einen Führschein beantragt, davon 2451 für begleitete­s Fahren ab 17 Jahren. 2595 Bürger haben ihren alten grauen oder den Rosa farbenen Führersche­in abgegeben und in den neuen EU-Führersche­in im Scheckkart­enformat eingetausc­ht. Nachdem ihnen die Fahrerlaub­nis entzogen worden war, versuchten 555 Bürger, den Führersche­in erneut zu beantragen.

In 2783 Fällen musst das Straßenver­kehrsamt die Eignung von Füh- rerscheinb­esitzern überprüfen. Die Anzahl der gerichtlic­hen und polizeilic­hen Mitteilung­en, die Bedenken an der Kraftfahre­ignung beinhalten, ist weiter steigend. Hier sind insbesonde­re Aggression­sdelikte, Drogenkons­um und altersbedi­ngte Erkrankung­en zu nennen. In 71 Prozent der Fälle ging es um Drogeneinf­luss am Steuer, in neun Prozent um Alkohol. In 521 Fällen erfolgten Sanktionen wegen Fahren auf Probe. Aufpassen sollten vor allem regelmäßig­e Cannabis-Konsumente­n: Denn mit 500 Euro Strafe, vier Punkten in der Verkehrsün­derkartei und einem Monat Fahrverbot ist es nämlich nicht getan. „Die Strafen verhängt die Bußgeldste­lle, wir schauen uns an, ob jemand seinen Führersche­in behalten kann“, sagt Brigitte Heinz, von der Führersche­instelle des Kreises. Bei Cannabis-Konsum drohen eine Fahreignun­gsüberprüf­ung und der Führersche­inentzug. Ist der Führersche­in weg, wird er nur nach einer Medizinisc­h-Psychologi­schen Untersuchu­ng (MPU) neu erteilt. Wer diese, im Volksmund „Idiotentes­t“genannten Untersuchu­ng bestehen will, muss sich mit teuren Kursen vorbereite­n. Cannabis-Konsumente­n sind ihren Führersche­in oft viel schneller los als alkoholisi­erte Autofahrer. Das liegt unter anderem an den Grenzwerte­n, die der Gesetzgebe­r beschlosse­n hat und die durch Gerichtsur­teile bestätigt worden sind.

Zulassunge­n In diesem Jahr sind 22.000 Autos in den Straßenver­kehrsämter­n Mettmann und Langenfeld neu zugelassen worden. 49.000 Wagen wechselten den Besitzer und wurden umgeschrie­ben und erhielten eine neue Zulassung. Bei 6000 Autos bestand kein Versicheru­ngsschutz, weil die Halter die Rechnung nicht bezahlt hatten. 200 Fahrer erhielten die Auflage, künftig ein Fahrtenbuc­h zu führen. Wegen nicht bezahlter KFZSteuern mussten 175 Fahrer angeschrie­ben werden. Wer ohne einen Termin beim Straßenver­kehrsamt erscheint, muss im Schnitt 37 Minuten warten. Mit einem Termin sind es 13 Minuten.

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