Rheinische Post Langenfeld

Viele Staus am Abend und U-Bahn-Probleme

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(sg/ujr) Düsseldorf kämpfte gestern an vielen Stellen mit Verkehrspr­oblemen. Am Abend sorgte unter anderem das Ende der Medica für viele im Düsseldorf­er Norden. Busse und Bahnen hatten noch bis zu einer Stunde Verspätung.

Die Staukarte zeigte insbesonde­re im Norden deutlich mehr Rot als an anderen Spätnachmi­ttagen. Einer der Gründe waren die Auswirkung­en eines schweren Unfalls auf der A 3 bei Ratingen. Dort waren am Morgen zwei Menschen bei einer Massenkara­mbolage tödlich verletzt worden und bis 19.35 Uhr war die Strecke nur eingeschrä­nkt befahrbar. Die Auswirkung­en waren bis ins Düsseldorf­er Stadtgebie­t spürbar, auch in Ratingen und Mettmann bildeten sich auf den Nebenstrec­ken lange Staus. Die Folge: Erhebliche Verspätung­en „auf fast allen unseren Bus- und Bahnlinien“meldete die Rheinbahn. Noch gegen 20 Uhr mussten Fahrgäste bis zu eine Stunde warten.

Mit Einsetzen des Berufsverk­ehrs staute es sich auch auf der A 44 , insbesonde­re im Bereich des Flughafens und der Messe. Dort fiel dann zu allem Übel auch noch die Tun- nel-Belüftung aus. Grund für das außergewöh­nlich hohe Verkehrsau­fkommen: Medica und Compamed gingen gestern zu Ende. Nicht nur die Besucher, sondern auch die Aussteller wollten zügig vom Gelände. Auch Rotterdame­r und Danziger Straße waren deshalb schnell dicht.

Am Morgen hatte die Rheinbahn bereits mit Chaos zu kämpfen. Nicht nur der Zentralrec­hner für die U-Bahn fiel aus, sondern auch die beiden Rechner, die in diesem Fall einspringe­n und dessen Leistungen erbringen sollen. Weil dies der Fall war, meldete sich gleichzeit­ig auch der so genannte Zuglenkrec­hner ab. Dieser Rechner steuert die U-Bahnen normalerwe­ise durch die Tunnel, die Fahrt geschieht in den unterirdis­chen Abschnitte­n automatisc­h.

Wegen der Systemausf­älle mussten die Fahrer zwischen 6.30 und 8.30 Uhr die Bahnen selbst lenken. Das geschah im Schritttem­po, der Modus heißt „Stopsichtf­ahrt“. Die U-Bahn-Tunnel sind dann hell erleuchtet. Zu allem Überfluss fiel gleichzeit­ig auch noch eine Weiche im Hauptbahnh­of aus. In der Leitstelle mussten die Zugwege für die einzelnen Bahnen von Hand gelegt werden, was für weitere Verzögerun­gen sorgte. Die Kommunikat­ion lief über Funkgeräte.

Zigtausend­e Rheinbahn-Kunden erreichten deswegen schon am Morgen ihre Ziele verspätet. Betroffen war der komplette Düsseldorf­er Berufsverk­ehr und die ersten Fahrgäste Richtung Messegelän­de zur Medica.

„Wir wissen nicht, warum alle Rechner gleichzeit­ig ausgefalle­n sind“, sagt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander. „Das werden wir jetzt mit dem Hersteller klären.“

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