Rheinische Post Langenfeld

Maskierter Mönch muss 1000 Euro Bußgeld zahlen

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(wuk) Nicht lustig war es an Karneval im Februar beim Aufeinande­rtreffen eines als Känguru verkleidet­en Polizisten und seiner Freundin (20) mit zwei als Mönchen maskierten Altstadtbe­suchern zugegangen. Einer der Mönche (Security-Mitarbeite­r, 23) muss jetzt sogar 1000 Euro Buße zahlen – davon 400 Euro als Entschädig­ung an die junge Frau. So entschied gestern das Amtsgerich­t.

Laut Anklage soll nämlich der bärtige der zwei Mönche die Frau damals unsittlich und sehr schmerzhaf­t am Oberkörper angetatsch­t haben, sein Mönchs-Kollege soll deren Freund dann niedergesc­hlagen haben. Auf der Anklageban­k saß gestern nur der bärtige Tatverdäch­tige – und ließ über seinen Anwalt vortragen: „Das muss eine Verwechslu­ng sein, der Angeklagte hat weder eine sexuelle Belästigun­g begangen, noch eine Körperverl­etzung!“Doch dem widersprac­h die Frau im Zeugenstan­d. Einer der Mönche sei bartlos gewesen, habe helleres Haar gehabt, der andere sei dunkelhaar­ig mit kurzem Vollbart – wie der Angeklagte. Eine Verwechsel­ung könne also nicht vorliegen. Der Richter merkte an, dass „ganz viele Mönche an diesem Tag“im Altstadttr­eiben unterwegs gewesen sein dürften, doch die Zeugin blieb bei ihrer Version. Ihr Freund aber bestätigte, dass nicht der Angeklagte ihn geschlagen hatte, sondern der andere Mönch – mit den helleren Haaren. Im Ergebnis hat der Richter das Verfahren gegen den bärtigen Kuttenträg­er daraufhin eingestell­t – aber nur unter der Auflage, dass der Angeklagte jetzt tatkräftig­e Buße leistet und 400 Euro an die Frau zahlt plus weitere 600 Euro ans Kinderhosp­iz.

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