Fehlende Disziplin – Aubameyang fliegt aus Kader
DORTMUND (dpa) Pierre-Emerick Aubameyang besuchte seinen Kumpel Ousmane Dembélé in Barcelona, Trainer Peter Bosz seine Kinder in den Niederlanden. Der Dortmunder Torjäger und der BVB-Coach nutzten die beiden freien Tage während der zweiwöchigen Länderspielpause zur Zerstreuung. Doch zum friedlichen Miteinander trug es offenbar nicht bei. Gestern Abend bestätigte der BVB via Twitter, dass der Gabuner aus „disziplinarischen Gründen“aus dem Kader für die heutige Bundesliga-Partie beim Aufsteiger VfB Stuttgart gestrichen wurde. Die Gründe für die Maßnahme blieben zunächst im Unklaren.
Aubameyang könnte die Reise nach Barcelona den Platz im Kader gekostet haben. Der Gabuner soll sich nach dem Besuch bei Dembélé mit seinem Bruder Willy in einem Club vergnügt haben. Dabei hatte Bosz am Mittwoch noch gut gelaunt gescherzt. „Auba trifft wieder – lei- der vorerst nur im Training“, antwortete der Niederländer auf Fragen nach der langen Torflaute des Angreifers. Einen Tag später reiste der BVB ohne seinen besten Torschützen nach Schwaben. Aubameyang war zuletzt ohnehin stark kritisiert worden, weil er seit 476 Minuten ohne Torerfolg ist. Seine beiden letzten Treffer erzielte er beim 2:3 gegen RBLeipzig am 14. Oktober.
Der Kurzbesuch bei seinem alten Weggefährten Dembélé in Barcelo- na sollte eigentlich zu alter Lockerheit verhelfen. Der 28-Jährige, der schon häufiger mit Extravaganzen auffiel, ist nicht zum ersten Mal suspendiert worden. Im vergangenen November suspendierte der damalige Trainer Thomas Tuchel den Angreifer vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Sporting Lissabon. Aubameyang war trotz Verbotes einen Tag zur Shoppingtour nach Mailand geflogen. Anfang April bekam Aubameyang eine Geldstrafe vom Verein aufgebrummt, nachdem er beim 1:1 auf Schalke eine Comic-Maske seines Privatsponsors übergestreift hatte.
Vier Bundesligaspiele in Serie ohne Sieg bescherten Dortmund ohnehin schon eine unliebsame öffentliche Diskussionen über die offensive Spielphilosophie von Fußball-Lehrer Bosz und die mangelnde Einsatzbereitschaft seiner Profis. Die neuerliche Debatte um Aubameyang kommt somit zur Unzeit.