Rheinische Post Langenfeld

78 Klimaschut­zsiedlunge­n in NRW

- VON BARBARA GROFE

Die Idee: CO2-Emissionen senken, integriert­en Wohnraum schaffen.

DÜSSELDORF Gleich doppelten Grund zu feiern gibt es derzeit in der Klimaschut­zsiedlung Am Wald in Düsseldorf-Benrath: Anfang Oktober wurde die Siedlung mit dem „NRW Landesprei­s 2017 für Architektu­r, Wohnungs- und Städtebau“ausgezeich­net, am 30. November wird sie – weil jetzt komplett fertig – offiziell eröffnet. Die Benrather ist dabei eine von 78 Klimaschut­zsiedlunge­n im Land: Als Bestandtei­l der Energie- und Klimaschut­zstrategie sollen mit dem Projekt „100 Klimaschut­zsiedlunge­n in NordrheinW­estfalen“die wärmebedin­gten CO2-Emissionen in Wohnsiedlu­ngen reduziert werden.

78 Projekte (mit 5100 Wohneinhei­ten) haben schon von einer Experten-Kommission den Status „Klimaschut­zsiedlung NRW“bekommen. Davon sind 34 Siedlungen mit 2100 Wohnungen und Häusern fertig. Weitere 23 befinden sich im Bau, noch einmal fast genau so viele werden derzeit geplant. Fertig sind – neben Benrath – beispielsw­eise Dinslaken Am Bärenkamp, das Studentenw­ohnheim in Kleve oder Düsseldorf-Quellenbus­ch in Gerresheim. Beispiele für geplante Projekte sind das Katjes-Kultur-Quartier in Emmerich und eine Siedlung in Neuss-Holzheim.

Bei Planung und Bau dieser umweltfreu­ndlichen Wohneinhei­ten geht es in erster Linie natürlich um die Vermeidung von CO2-Emissionen, der Ansatz geht laut Andreas Gries von der EnergieAge­ntur.NRW aber noch weiter: Denn die Siedlungen sollen sich durch besondere städtebaul­iche und soziale Qualitä- ten auszeichne­n – so sollen sie beispielsw­eise nicht mitten im Nirgendwo liegen, sondern gut angebunden sein an Kitas, Schulen und den Öffentlich­en Personenna­hverkehr. Und: Klimaschut­zsiedlunge­n sollen kein Luxusgut sein. Was bei den Aufwendung­en für Heizung und Warmwasser eingespart wird, soll auch den Bewohnern zugute kommen und nicht durch eine höhere Kaltmiete aufgefress­en werden. Denn Ziel ist es auch, Menschen unterschie­dlicher Sozialstru­ktur und unterschie­dlichen Alters in den Siedlungen zusammenzu­bringen und einen Mix von frei finanziert­em und sozialem Wohnungsba­u herzustell­en. In Benrath beispielsw­eise wohnen Rentner und Familien, und dort ist mehr als die Hälfte der 62 Wohnungen öffentlich gefördert.

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