Fortuna Düsseldorf fehlt die halbe Stamm-Elf
DÜSSELDORF Friedhelm Funkel fährt der Schreck in die Glieder, als gestern seine beiden Top-Stürmer Rouwen Hennings und Benito Raman ineinanderrauschen. Hennings hält sich das rechte Knie, kann jedoch weitermachen, Raman hingegen humpelt mit bandagiertem Knöchel in die Kabine. Ausgerechnet vor dem Spitzenspiel beim Bundesligaabsteiger FC Ingolstadt fehlen Fortuna Düsseldorf ein halbes Dutzend Stammspieler: Torhüter Michael Rensing (Rippe), Kapitän Oliver Fink (Adduktoren), Kaan Ayhan und Florian Neuhaus (beide gesperrt). „Ich habe mehrere Optionen“, sagt Trainer Funkel. „Wir haben verschiedene Formationen ausprobiert und trotz der Ausfälle noch genügend Möglichkeiten, personell für eine Überraschung zu sorgen.“
Funkel jammert nicht – im Gegensatz zu einigen selbst ernannten Experten im Umfeld, die beklagen, dass der Zweitliga-Spitzenreiter spielerisch nicht überzeuge und nicht offensiv genug spiele. Dafür fehlt Funkel jegliches Verständnis, und er hält Kurs: „Wir werden Ingolstadt nicht ins offene Messer laufen.“Seinen Kritikern gibt er einen Tipp: „Schnelle Leute sind immer eine Waffe. Das hat man bei den Franzosen gesehen, die mit neun Spielern vor dem eigenen Strafraum standen und zwei Tore erzielt haben. Und die Schweden haben mit einem 4-4-2-System sehr defensiv gestanden, und sie fahren zur WM. So muss man heute spielen, wenn man Erfolg haben will.“
So wird Fortuna in Ingolstadt keinen Zement anrühren, aber zunächst einmal das Augenmerk auf die Defensive legen. Zumal die Ingolstädter gerade Fahrt aufgenommen haben. „Das ist bei Bundesligaabsteigern oft so, dass sie sich erst an die Zweite Liga gewöhnen müssen. Das habe ich in Frankfurt und Bochum selbst erlebt“, sagt Funkel. „Wir müssen an das Maximum gehen, um dort punkten zu können.“
Einen Sieg landete Fortuna beim Arbeitsgericht. Die von Wolfgang Fiegen erwirkte einstweilige Verfügung – er wollte für den Aufsichtsrat kandidieren, was der Verein ablehnte – wurde gestern aufgehoben.