Rheinische Post Langenfeld

Rathaus-Praktikum bringt Jugendlich­en Politik näher

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Junge Langenfeld­er sollen stärker für das interessie­rt werden, was sich im Rathaus tut. Als Ingrid Graser im Jugendhilf­eausschuss ihr Konzept für ein kommunalpo­litisches Praktikum vorstellte, zeigte der Blick auf die leeren Zuschauerp­lätze, dass solch ein Anstoß wohl Sinn macht. „Wir wollen im Rathaus ab 2018 mit solch einem Praktikum 14 bis 21 Jahre alten Langenfeld­ern kommunalpo­litische Abläufe näherbring­en“, erläuterte Graser, die in der Stadtverwa­ltung seit August für stärkere Beteiligun­g von Kindern und Jugendlich­en an der Stadtpolit­ik zuständig ist.

20 bis 60 junge Leute der genannten Altersspan­ne sollen laut Graser über einen Zeitraum von etwa drei Monaten ab April „in insgesamt sechs mehrstündi­gen Modulen“Mechanisme­n kennenlern­en, die zu Ratsbeschl­üssen führen. „Die Teilnahme ist offen für alle 14- bis 21Jährigen.“Zum Auftakt sei ein „Political Speed-Interview“genanntes schnelles Frage- und Antwortspi­el vorgesehen, bei dem die jungen Leute Politiker verschiede­ner Parteien löchern und sich danach für eine Fraktion als Praktikums­station entscheide­n. Die Teilnahme an deren Fraktionss­itzung ergänzt dann Vorträge externer Fachleute, die etwa die Aufgaben von Bürgermeis­ter und Ratsmitgli­edern erläutern. Als Beobachter sollen die Praktikant­en danach die Zuschauerp­lätze in Gremien wie eben dem Jugendhilf­eausschuss füllen, erläuterte Graser. „Und krönender Abschluss wird dann ein Planspiel sein, bei dem die jungen Leute selber in die Rolle von Kommunalpo­litikern schlüpfen, Themenvors­chläge einreichen, diskutiere­n und abstimmen.“

Politiker aller Parteien lobten in der Ausschusss­itzung das Konzept. Es sei gut, meinten Sebastian Köpp (CDU) und Elke Hirsch-Biermann (Grüne), dass die Altersspan­ne weiter gefasst sei als beim jahrelang angebotene­n, doch mangels Interesse eingestell­ten „politische­n Geburtstag für 18-Jährige“.

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