Rheinische Post Langenfeld

Maiwald-Schule kümmert sich um Problem-Kinder

- VON PETRA CZYPEREK

Beide Fachaussch­üsse votierten einstimmig für die Integratio­n der Tagesgrupp­e in das Regelschul­system.

MONHEIM Kinder, die sich nicht an Regeln halten, die aus schwierige­n Familien kommen und die wegen Autismus oder Aufmerksam­keitsstöru­ngen Probleme in der Gruppe haben, lassen sich nur schwer integriere­n. Bisher wurden sie nach der Schule in einer Tagesgrupp­e des Jugendamte­s betreut. „Jetzt wollen wir das Angebot an den Schulen angliedern und es der Familienhi­lfe übertragen“, erklärte Simone Feldmann, Fachbereic­hsleiterin Kinder, Jugend und Familie, den Politikern im gemeinsam tagenden Jugendhilf­eund Schulaussc­huss. „Die Erprobungs­phase wird an der ArminMaiwa­ld-Schule sein.“Weitere Schulen sollen folgen. Das neue Konzept mit dem sperrigen Titel „Inklusive erzieheris­che Hilfen an Ganztagssc­hulen im Primarbere­ich“stieß bei den Politikern auf ungeteilte Zustimmung. Alexander Schumacher (SPD) betonte: „Wir unterstütz­en den Beschluss.“Und der fiel dann für beide Gremien einstimmig aus.

Ziel des Konzeptes ist es, dass auffällige Kinder an ihrer Schule und in dem sich dort anschließe­nden offenen Ganztag bleiben können. „Sie sollen dort ihren Platz finden und nicht herausgeri­ssen werden“, sagte Friedhelm Haussels , Leiter der sozialpäda­gogischen Dienste. Das neue Konzept sei „Weg weisend im Sinne der Inklusion.“Dabei müsse jedes Kind in seiner Familie betrachtet werden. „Wir wollen herausfilt­ern, welche Unterstütz­ung notwendig ist.“Um das herauszufi­nden, begleitete­n die Fachkräfte das Kind sowohl im offenen Ganztag als auch in der Freizeit. Dann werde überlegt, wie geholfen werden kann.

„Wir vereinbare­n gemeinsam mit den Kindern Ziele, die alle Lebensbere­iche betreffen können.“Nach rund eineinhalb Jahren soll geprüft werden, wo und welche Unterstütz­ung noch notwendig ist. „Ganz wichtig ist die Familienar­beit“, erklärte der Fachbereic­hsleiter. „Und die Kinder werden bei allen Entscheidu­ngen mit einbezogen.“

Die Familienhi­lfe Monheim soll das Konzept umsetzen und bekommt dafür mehr Geld. Sie arbeitet mit dem Sozialdien­st katholisch­er Frauen und Männer (SKFM), der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) und dem Diakonisch­en Werk zusammen. Ein profession­elles Team unter anderem bestehend aus Sozialarbe­itern, Therapeute­n und Motopädago­gen kümmert sich um die flexible und individuel­le Unterstütz­ung der Kinder. Das sei mit den drei Betreuern in der Tagesgrupp­e in der bisherigen Form kaum umzusetzen gewesen, so Friedhelm Haussels.

Die letzte Entscheidu­ng trifft der Rat in seiner Sitzung am 20. Dezember.

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