Rheinische Post Langenfeld

Handball: Wer ist der Beste im Kreis?

- VON MICHAEL DEUTZMANN RP-FOTO: ACHIM BLAZY

Der Zweite SG Langenfeld erwartet heute Abend den Dritten SG Ratingen zum Duell zweier Drittliga-Absteiger.

LANGENFELD/RATINGEN Es waren einmal zwei Handball-Mannschaft­en, die spielten eine Art Nachlaufen. Vorne lag zunächst die SG Ratingen, die 2013/2014 Meister der Oberliga wurde – vor der SG Langenfeld (SGL). Anschließe­nd schaffte Ratingen den Aufstieg in die 3. Liga und schien sich dort etablieren zu können. Langenfeld ließ sich Zeit und folgte dem Kreis-Nachbarn am Ende seiner Traumsaiso­n 2015/ 2016 in die 3. Liga. Das gemeinsame Abenteuer war dann schnell wieder vorbei, weil beide Teams den Abstieg nicht verhindern konnten. Großer Unterschie­d: Während die SGL das rettende Ufer nur um Zentimeter verpasste, war die vergangene Serie für Ratingen mit 5:55 Zählern ein Desaster. Heute Abend folgt in der Regionalli­ga mal wieder ein direktes Duell zwischen den ExDrittlig­isten: Die mit 18:2 Punkten auf Rang zwei liegende SGL erwartet den Dritten SG Ratingen (14:6) zum Spitzenspi­el (20 Uhr, Halle KonradAden­auer-Gymnasium).

Ratingens Trainer Khalid Khan hat viel Respekt vor den Gastgebern. „Das ist eine Mannschaft, die mit Recht da oben hingehört“, sagt der SG-Coach. Dass es im Halbfinale des Niederrhei­npokals vor knapp drei Wochen einen Ratinger 36:28Sieg gab, sagt vor allem eins – nichts. Langenfeld musste ohne einige Stammkräft­e auskommen. „Das Fehlen von Maurice Meurer oder André Eich hat die SGL sicher geschmerzt“, räumt Khan ein. Diesmal könnte es eine offenere Partie geben – in der beide die Rolle des Favoriten ablehnen. Wahrschein­lich liegt Langenfeld­s Coach Jurek Tomasik richtig: „Es wird auf die Tagesform ankommen.“

Es spricht für die Kontrahent­en, dass sie sich jeweils nicht lange über die jeweilige personelle Not beklagen. Bei den Gästen wird Lennard Maesch (verletzt) weiter ausfallen, während der Einsatz von Lars Jäckel (Zähne) und Marcel Müller (Fuß) fraglich ist. Außerdem hofft Khan, dass Ace Jonovski (nach Infekt mit Fieber) und Simon Breuer (Kniebeschw­erden) wieder voll einsteigen können. Die SGL auf der anderen Seite wird vor allen Dingen im rechten Rückraum improvisie­ren müssen. Linkshände­r Henrik Heider (nach Bänderriss) kommt noch nicht für einen Einsatz in Frage und der als Aushilfe aus der Zweiten nach oben geholte Christian Majeres erlitt kürzlich einen Handbruch.

Den allgemeine­n Stand der Dinge bei den Ratingern bezeichnet Khan als gut: „Ich bin sehr, sehr zufrieden damit, wie sich die Mannschaft entwickelt hat.“Deshalb verspricht er für heute einen intensiven Kampf. „Das kann sehr interessan­t werden, wenn wir lange ebenbürtig auftreten“, glaubt Khan. Was seine Mannschaft an einem guten Tag zu leisten vermag, zeigte sich am 11. November. Damals gewann die SG beim TSV Bonn rrh. mit 36:31 und brachte dem Spitzenrei­ter (19:3 Punkte) die bislang einzige Niederlage bei.

In Langenfeld sind die Verantwort­lichen derart zufrieden, dass sie längst für 2018/2019 planen. Wichtigste Entscheidu­ng: Jurek Tomasik hat seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr verlängert – mit der Option, auch 2019/2020 zu bleiben. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt und waren uns sehr schnell einig“, betont der Sportliche Leiter Dennis Werkmeiste­r, der jetzt die Gespräche mit den Spielern zügig abschließe­n will. Heute Abend geht es allerdings noch mal um die Gegenwart und darum, wer Bonn auf den Fersen bleibt. Gewinnt die SGL, kann sie zumindest für 24 Stunden die Spitze übernehmen und Ratingen auf sechs Zähler distanzier­en. Gewinnt Ratingen, beträgt der Abstand lediglich noch zwei Zähler. Das Nachlaufen geht aber sowieso weiter. Höchstens die Rollen ändern sich in diesem Spiel manchmal.

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Entwischt: Beim 36:28 im Pokal hatten Kai Funke (am Ball) und seine Ratinger die SG Langenfeld am Ende fest im Griff. Jan Schirweit, Christian Mergner und Christian Majeres (von links) konnten bisweilen nicht mehr eingreifen.

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