Rheinische Post Langenfeld

Bund bietet Asylbewerb­ern 3000 Euro Rückkehrpr­ämie

-

BERLIN (RP) Mit einer Extra-Prämie will das Bundesinne­nministeri­um mehr Asylbewerb­er dazu bringen, freiwillig das Land zu verlassen. Ab sofort bis Ende Februar 2018 können freiwillig­e Rückkehrer zusätzlich­e Unterstütz­ung bei der Ankunft in ihrer Heimat beantragen, wie das Ministeriu­m ankündigte. Vorgesehen sind Hilfen in Form zusätzlich­er Sachleistu­ngen: bis zu 3000 Euro für Familien, bis zu 1000 Euro für Einzelpers­onen. Die Heimkehrer können zum Beispiel Zuschüsse für Miete oder Möbel bekommen. Eine Förderung freiwillig­er Ausreisen gibt es schon länger, sie wird durch die Drei-Monats-Aktion nun erweitert und deutlich aufgestock­t.

Die Aktion des Ministeriu­ms von Thomas de Maizière (CDU) stieß auf Skepsis. Während die Linke und die Organisati­on Pro Asyl von einem „schäbigen“und „verwerflic­hen“Modell sprachen, sagte die Flüchtling­sexpertin der Grünen im Bundestag, Luise Amtsberg, grundsätzl­ich sei „die freiwillig­e Ausreise einer Abschiebun­g vorzuziehe­n“. Die Drei-Monats-Frist lasse allerdings „den Rückschlus­s zu, dass es Thomas de Maizière nicht um eine grundsätzl­iche Verbesseru­ng geht, sondern um zahlenmäßi­ge Effekthasc­herei“.

FDP-Fraktionsv­ize Wolfgang Kubicki gab dagegen zu bedenken, „dass auch die Kosten einer zwangsweis­en Rückführun­g nicht geringer wären und der humanitäre Gesichtspu­nkt einer Starthilfe für eine Perspektiv­e im Heimatland so angemessen Berücksich­tigung finden kann“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany