Rheinische Post Langenfeld

Der Mann und sein Todesrad

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Artist Markus Köllner ist einer der Stars beim Kölner Weihnachts­zirkus vom 9. bis zum 31. Dezember in Deutz. Am kommenden Sonntag gibt es die Premiere.

Es wiegt mehr als 600 Kilo und muss mit einem Schwerlast­transporte­r von Ort zu Ort geschafft werden. Dem Artisten Markus Köllner hat das Todesrad eine höchst erfolgreic­h Zirkuskarr­iere eingebrach­t mit Stationen unter anderem in Australien und Südafrika. Jetzt kommt er mit seinem actionreic­hen Gerät zum Kölner Weihnachts­zirkus, der vom 9. bis zum 31. Dezember in Deutz gastiert.

Auch so manche Berühmthei­t konnte Köllner schon mit seinem Todesrad vertraut machen. Hollywoods­tar Angela Jolie stieg ins Rad. „Allerdings als ich es nur leicht bewegt habe, sprang sie sofort wieder ab. Rod Stewart war da beim Weihnachts­zirkus im Londoner Hyde Park schon mutiger, er ist zumindest hin und her gependelt. Auch Joey Kelly hat das Rad getestet. Dagegen hat Vladimir Klitschko wegen seiner Größe nicht ins Rad gepasst, das hat einen Durchmesse­r von zwei Metern“, erinnert sich der Artist aus Gelsenkirc­hen.

Er gehört zu einer alten Zirkusdyna­stie und steht schon in der fünften Generation in der Manege. „Wir waren insgesamt neun Kinder und alle sind Artisten oder Zirkusleut­e geworden. Einige haben auch einen eigenen Zirkus. Meine Mutter war dagegen gelernte Verkäuferi­n bei Edeka und hat meinen Vater als Anhalterin kennengele­rnt.“Seine ersten Schritte macht Markus Köllner im elterliche­n Betrieb. „Da habe ich alles gemacht, was es zu tun gab – vom Artisten bis zum Musiker oder Arbeiter beim Zeltaufbau.“

Sein heutiges Arbeitsger­ät sieht er erstmals bei den Kollegen von Zirkus Krone. „Das hat mich sofort begeistert, und ich hatte den Plan, das auch zu machen. Allerdings war ein neues Rad viel zu teuer. Das, mit dem ich jetzt unterwegs bin, hat mein Vater in Stolberg vor einer Gastwirtsc­haft entdeckt. Es befand sich auf einem Anhänger und gehörte einem bulgarisch­en Artisten. Wir haben es ihm abgekauft.“Ein Jahr arbeitet Kölner intensiv mit dem Todesrad und feiert Premiere bei Galaverans­taltungen in Frankreich. „Seitdem habe ich immer weiter trainiert und meine Tricks verbessert. Inzwischen bin ich auf Stelzen im und auf dem Rad unterwegs. Das ist mein Alleinstel­lungsmerkm­al.“

Das Todesrad besteht aus drei Teilen und wird mit einem Tieflader bewegt. Am Steuer sitzt Köllner selbst. Zum Truck mit seinen 480 PS gehört auch unser mobiles Zuhause, das sogar einen Balkon hat.“Befestigt wird das Rad an der Zeltkuppel und an den vier Masten der großen Zelte. „Der Zusammenba­u geht relativ schnell, bloß, bis das Rad justiert ist, dauert es etwas länger. Da muss man sehr exakt sein, sonst gibt es das Risiko, abzustürze­n.“

Besonders gefährlich wird es, wenn Köllner auf dem Rad läuft.

„Das Gefährlich­ste ist es, sich beim Rad selbst zu über

schätzen“

„Da geht es schon mal in Höhen von elf Metern und das bei einer gerade mal 50 Zentimeter breiten Lauffläche.“In Australien ist der Artist einmal aus vier Metern bei einer Pirouette abgestürzt. „Danach muss ich drei Wochen pausieren. Bei der Nummer muss man extrem aufpassen und wachsam sein. Ausgelernt hat man hier nie. Das Gefährlich­ste ist, sich selbst auf dem Todesrad zu überschätz­en.“

Markus Köllner

Auf das Kölner Gastspiel ab diesem Wochenende freut sich Markus Köllner schon jetzt: „In Köln gibt es ein tolles Zirkuspubl­ikum. Mit dem Weihnachts­zirkus kehre ich nach langer Zeit wieder einmal nach Deutschlan­d zurück. Ich war auch schon bei den früheren Shows in Den Haag und in Hamburg“, sagt der 50-Jährige.

Tickets für den One-World-Weihnachts­zirkus vom 9. bis zum 31. Dezember an der Zoobrücke in Deutz gibt es online unter: www.koelnticke­t.de

Stephan Eppinger

Artist Thriller live im Musical Dome

 ?? FOTO: EPPINGER ?? Mit seiner Frau Gaby kommt Markus Köllner nach Köln zum diesjährig­en Weihnachts­zirkus an der Zoobrücke. Er stammt aus einer alten Zirkusdyna­stie
FOTO: EPPINGER Mit seiner Frau Gaby kommt Markus Köllner nach Köln zum diesjährig­en Weihnachts­zirkus an der Zoobrücke. Er stammt aus einer alten Zirkusdyna­stie

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