Rheinische Post Langenfeld

CDU und Peto streiten über Sicherheit

- VON D: SCHMIDT-ELMENDORFF

Im Ausschuss für Soziales und Ordnung hat die Partei des Bürgermeis­ters mehr Stellen für den KOD abgelehnt.

MONHEIM Die CDU Monheim will mit dem Thema Sicherheit punkten und hat am Dienstagab­end mit einem Antrag zur personelle­n Ausstattun­g des Kommunalen Ordnungsdi­enstes (KOD) im Ausschuss für Soziales und Ordnung eine hitzige Debatte ausgelöst. Die CDU hatte beantragt, den KOD um fünf Vollzeitst­ellen aufzustock­en, um künftig „Gefahrenpu­nkte wie den Busbahnhof, den Abenteuers­pielplatz und den Skaterpark“besser überwachen und Einbruchsd­elikte verhindern zu können. „Viele ältere Bürger fühlen sich nach Einbruch der Dunkelheit unsicher und gehen nicht mehr vor die Türe“, begründete Günter Bosbach den Antrag.

Eine solche Maßnahme würde ein falsches Zeichen setzen, weil es die Bürger in ihrem subjektive­n Angstgefüh­l bestärken würde. Tatsächlic­h sei die Zahl der Straftaten in Monheim rückläufig, widersprac­h Ingo Elsner (Peto). Zudem seien die Kommune und ihre Ordnungsam­tsmitarbei­ter nicht für die Prävention von Straftaten zuständig. „Die Leute sind dafür weder ausgebilde­t noch ausgerüste­t“, so Elsner. Polizei sei Ländersach­e. Um mehr Beamte auf die Straße zu bekommen, müsse man sich an den Landrat als Leiter der Kreispoliz­eibehörde wenden, ergänzte Dezernent Roland Liebermann.

Offenbar fußte der Antrag auf einem Missverstä­ndnis: Die im Haushalt für 2018 ausgewiese­nen Präsenzzei­ten weckten den Eindruck, diese Zeiten würden reduziert. Dabei ist die Stellenzah­l gegenüber 2017 sogar erhöht. Das seien auch nur Planzahlen, erklärte Bereichsle­iterin Christiane Schärfke. So seien ihre Mitarbeite­r 2017 statt der im Haushalt veranschla­gten 1000 Stunden außerhalb des regulären Dienstes (abends und am Wochenende) faktisch 1383 Stunden unterwegs gewesen.

Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann wandte sich ganz entschiede­n gegen die Darstellun­g, es gebe in Monheim „Gefahrenpu­nkte“, wo es gehäuft zu Straftaten komme. „Das stimmt nicht.“Außerdem würden fünf weitere Mitarbeite­r des KOD vor allem dazu führen, dass mehr Knöllchen geschriebe­n und mehr Hundehalte­r ermahnt würden, ihre Tiere anzuleinen. Denn dies gehöre zu den Hauptaufga­ben.

Die CDU jedoch hielt an ihrer Haltung fest, dass eine erhöhte Präsenz von Uniformen in der Öffentlich­keit helfen könne, Straftaten zu vereiteln. „Sonst könnte man ja auch die Polizei abschaffen“, sagte Peter Werner (CDU). Laura Töpfer (Peto) bezweifelt­e, das fünf weitere Mitarbeite­r das Potenzial hätten, im gesamten Stadtgebie­t Einbrecher abzuschrec­ken. Sie warb dafür, die älteren Menschen darin zu bestärken, sich abends frei in Monheim zu bewegen – und nicht auch noch deren Ängste zu schüren.

Schließlic­h warf man sich – wie es im Generation­enausschus­s inzwischen eine gerne gepflegte Tradition ist – gegenseiti­g „Klientelpo­litik“vor. Peto habe eben nichts für ältere Menschen übrig, hieß es seitens der CDU. Dies erzürnte den sonst eher besonnen auftretend­en Ingo Elsner sehr: „Sie projiziere­n hier auf Monheim Kriminalit­äts-Probleme, die es gar nicht gibt, und bieten Lösungen an, die keine sind“. Der CDUAntrag – Kosten: 200.000 Euro – wurde von der Ausschussm­ehrheit abgelehnt. Nur die CDU stimmte dafür, es gab drei Enthaltung­en.

 ?? RP-FOTO: MATZERATH ?? Die CDU will den Kommunalen Ordnungsdi­enst personell verstärken, unter anderem für mehr Streifen abends am Busbahnhof.
RP-FOTO: MATZERATH Die CDU will den Kommunalen Ordnungsdi­enst personell verstärken, unter anderem für mehr Streifen abends am Busbahnhof.

Newspapers in German

Newspapers from Germany