Rheinische Post Langenfeld

Störversuc­he zum Start des Brückenbau­s an der A 1

- VON P. CLEMENT UND L. HAUSER

Bürgerlist­e reicht Anzeige bei Staatsanwa­ltschaft ein. Initiative­n wollen sich heute zu einem „Spaziergan­g“treffen.

LEVERKUSEN/KÖLN Heute wird es offiziell: Mit dem – freilich symbolisch­en – Spatenstic­h durch Vertreter von Bund, Land sowie der Städte Köln und Leverkusen starten die Ar- beiten für die neue Autobahnbr­ücke über den Rhein; plus achtspurig­em Ausbau der A1 auf viereinhal­b Kilometern und Umbau des Kreuzes Leverkusen-West.

Die Gegner und Kritiker des Brückenbau­s beziehungs­weise der da- mit verbundene­n Öffnung der ehemaligen Deponie Dhünnaue bemühen sich weiterhin, einzugreif­en. So pocht die Leverkusen­er Bürgerlist­e auf einen „externen Notfallpla­n“der Stadt „zum Schutz unserer Bürger vor Katastroph­en, die sich u.a. im Zusammenha­ng mit der Öffnung der Bayer-Giftmüllde­ponie ergeben könnten“, schreibt Bürgerlist­enSprecher Erhard Schoofs. Der Rat müsse den Oberbürger­meister bitten, „die Genehmigun­g zur großflächi­gen Öffnung der Giftmüllde­ponie zum Bau eines Regenrückh­altebecken­s auszusetze­n bzw. nicht zu erteilen, um hier zunächst einen Externen Notfallpla­n... zu erstellen... und zu erproben“. Gegebenenf­alls solle er „hiergegen eine Einstweili­ge Verfügung erwirken“, heißt es. Er hat nach eigenen Angaben auch bei der Staatsanwa­ltschaft Köln wegen des Notfallpla­ns Anzeige erstattet, „weil hier wesentlich­e gesetzlich­e Vorgaben völlig missachtet werden und daraus extreme Gefahren für unser Leib und Leben erwachsen“.

Der Leverkusen­er SPD-Bundestags­abgeordnet­e Karl Lauterbach will auf Bundeseben­e weiterkämp­fen. Bei Koalitions­gesprächen zwischen CDU/CSU und SPD sei seine Verhandlun­gsposition klar: „ein langer Tunnel für die A1“. Versuche, den heutigen Spatenstic­h zu stören, gab es schon: So versuchten Leverkusen­er Grüne, Mitglieder dazu zu bewegen, sich in großer Zahl für den Termin anzumelden, obwohl der Festakt geladenen Gästen vorbehalte­n ist. Ziel: den Startschus­s zum Brückenbau stören, wenn nicht gar lahmlegen. Auch Bürgerinit­iativen wollen protestier­en. So groß ist die erwartete Protestwel­le angeblich, dass die Stadt Leverkusen Berichten zufolge „kalte Füße“bekommen und die ursprüngli­ch auf ihrem Gebiet geplante Spatenstic­hveranstal­tung aus Sorge vor einer Großdemo „abgebogen“hat. „Zeigt der Welt, dass wir gegen die Öffnung der Deponie sind“, heißt es bei der Initiative Rheintunne­l. Sie ruft für 9 Uhr zum „Spaziergan­g“von der Wacht am Rhein aufs Kölner Spatenstic­hGelände auf. Spaziergan­g? „Ob das tatsächlic­h eine Wanderung oder doch eine Demonstrat­ion ist, wird die Einsatzlei­tung der Polizei am Ort des Geschehens entscheide­n“, sagt ein Behörden-Sprecher auf Anfrage. Das müsse nicht den Abbruch der Veranstalt­ung bedeuten, aber unter Umständen Auflagen.

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FOTO: SCHÜLLER Die Wehrleute entfernten zur Bergung das Dach des Renaults.
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