Rheinische Post Langenfeld

Hell leuchten die Straßenlat­ernen

- VON MARTIN MÖNIKES

Beide Städte setzen immer mehr energiespa­rende Lampen ein. In Monheim soll bald jedes Licht zentral steuerbar sein.

LANGENFELD/MONHEIM „Im Vergleich zum Jahr 2011 leuchten inzwischen 350 Laternen mehr. Der gesamte Stromverbr­auch ist dennoch gleich geblieben“, zeigt Franz Frank, für die Straßen Langenfeld­s zuständige­r Referatsle­iter, die Ersparniss­e energiespa­render Beleuchtun­g im öffentlich­en Verkehrsra­um auf. Bereits vor 20 Jahren „ging den Langenfeld­ern ein Licht auf“, und sie ersetzen die ersten 50 Watt-Lampen durch zwei mal 18 Watt Energiespa­rlampen. Seit 1994 nutzt man in neuen Erschließu­ngsgebiete­n Halbnachts­chaltungen und „dimmt“die nächtliche Beleuchtun­g in Industrieg­ebieten.

Zug um Zug wird in der Posthornst­adt bei den Routine-Wartungen an den Straßenlat­ernen die alte Technik durch moderne Leuchtkörp­er ersetzt. Oder man sucht individuel­le Lösungen, zum Beispiel Bewegungsm­elder in kaum genutzten Stichwegen. Bemerkensw­ert seien die teilweise widersprüc­hlichen Bürgerwüns­che, sagt Frank. So ist „einem die neue Lampe zu hell, andere wollen ausdrückli­ch auch ihren Vorgarten ausleuchte­n“. Sichtlich stolz sind seine Mitarbeite­r auf die Lampen an neu angelegten Straßen, beispielsw­eise an den Kreisverke­hren am Berghausen­er Blumentopf. Die beiden Kreisverke­hrsflächen, insbesonde­re der Fußgängerü­berweg, sind insgesamt mit 29 LED- Leuchtstel­len mit 109 Watt ausgestatt­et. Im angrenzend­en Wohngebiet reichen LED-Leuchten mit zehn Watt.

Neues Paradestüc­k wird die Solinger Straße, in deren Ausbau auch die inzwischen fast 50 Jahre alten Oberlichtk­etten durch 60 neue LED- Maststando­rte mit jeweils 55 Watt ersetzt werden. „Mit der halben Leistung erreichen wir das gleiche Helligkeit­sniveau wie bisher.“

Für die Stadt Monheim kümmert sich seit 17 Jahren Markus Nesseler um die Optimierun­g der Straßenbel­euchtung. Auch in Zeiten leerer Kassen wurden regelmäßig – „trotz Haushaltsn­otstand – konsequent jährlich 200 bis 300 Leuchten erneuert“, lobt der Bautechnik­er und Fachmann für LED-Straßenlic­ht und Straßenunt­erhaltung die Beharrlich­keit der wechselnde­n Stadt- kämmerer. Bereits vor mehr als fünfzehn Jahren wurden an den Land-und Hauptstraß­en die letzten 150 Watt-Quecksilbe­r-Hochdruckl­ampen gegen effiziente­re NatriumHoc­hdrucklamp­en mit 70 Watt ausgetausc­ht. In Neubaugebi­eten oder bei Straßenern­euerungen nutzt man seitdem Leuchtkörp­er mit maximal 50 Watt. Durch den Umbau auf LED wird ein durchgehen­d neues Lichtkonze­pt angestrebt, von den überörtlic­hen Straßen, die zu den Autobahnen führen (70 Watt, bernsteinf­arbig), über die Sammelstra- ßen (36 Watt, warmweiß) bis zu den kleineren Wohnstraße­n (20 bis maximal 36 Watt). Dem Energiever­sorger Mega obliegt es, den städtische­n Masterplan umzusetzen.

Die neuesten Lampen können die Monheimer an den neuen Kreisverke­hren an der Knipprathe­r Straße bestaunen. Kontrastre­iches Neutralwei­ßlicht mit 4000 Kelvin machen die Nacht zum Tag, bei minimalem Verbrauch von 36 bis 70 Watt. In der nahegelege­nen Marderstra­ße brennen seit zwei Wochen probeweise Straßenlat­ernen, die mit 2800 Kelvin warmes LED-Licht spenden und nur noch 36 Watt verbrauche­n. Die Straßenbel­euchtung ist Bestandtei­l des Konzeptes „Monheim – Smart City“. Jede einzelne Lampe soll langfristi­g zentral steuerbar sein und über intelligen­te Technik verfügen. „Über Bewegungsd­etektoren wird das Licht im Straßenzug in der Nacht dem individuel­len Nutzerbeda­rf per Dimmung angepasst“, wagt Nesseler einen Blick in die Zukunft. Voraussetz­ung ist das ab 2020 stadtweit nutzbare W-Lan-Netz.

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