Fahnder zwischen Gaddafi und Walnüssen
Das Zollkriminalamt feierte am Hauptsitz in Köln sein 25-jähriges Bestehen. Die Fahndungsbandbreite ist enorm.
LEVERKUSEN/KÖLN Der bärbeißige Zollamtmann Hans Zaluskowski hat in den Fernseh-Spielfilmen aus der Reihe „Schwarz - Rot - Gold“wahrscheinlich mehr für den Bekanntheitsgrad der Zollfahndung in Deutschland getan, als jeder zuständige Minister oder hunderte Pressemitteilungen.
Für Schauspieler Uwe Friedrichsen war Zaluskowski mit Lederjacke, kariertem Hemd und Schlips eine Paraderolle – „und er hat nicht nur unseren Bekanntheitsgrad gesteigert, sondern auch das Verständnis für die oft akribische Puzzlearbeit im Detail, die zu unserem Alltag gehört“, sagt Ruth Halit. Sie ist Sprecherin des auch für Leverkusen zuständigen Zollkriminalamts in Köln, das jetzt seinen 25. Geburtstag feierte.
Halit sagt: „Die Inhalte dieser Fernsehfilme waren im Vorfeld mit uns meist zumindest grob abgestimmt.“So vermutlich auch jener viel beachtete Krimi im Jahr 1993. In der unter dem Titel „Made in Germany“ausgestrahlten Folge hat es Zollrat Zaluskowski mit einem dicken Brocken zu tun: Der Chef eines Konzernriesen, zudem Repräsentant der deutschen Industrie, sollte Bauteile exportiert haben, die man auch für die Produktion von Waffen nutzen kann.
„Brandaktuell“sei das gewesen, erinnert sich die Amtssprecherin heute. Denn auch in der Realität setzte sich das Zollkriminalamt damals mit Außenhandelsmissbrauch auseinander. Zwei Firmen aus Mönchengladbach sollten Libyen und dessen Diktator Muammar al Gaddafi eine neue Giftgasfabrik gelie-
Länglicher Kopf, schwarze Knopfaugen, Mäuseohren, kleine Vorderpfoten, lange muskulöse Hinterbeine – das ist der Chinchilla, ein possierlicher Geselle. Wegen seines feinen Pelzes waren Chinchillas schon fast ausgerottet.
Zwei dieser liebenswerten Tierchen sind Anfang des Jahres ins Hildener Tierheim eingezogen. Hanni und Nanni wurden 2004 geboren. Die wildfarbenen Mädels sind zwei ganz Neugierige, aber noch nicht handzahm. Mit viel Geduld und Ruhe gewinnt man sicherlich ihr Vertrauen. Schon jetzt lassen sie sich locken, zum Beispiel mit Haselnusszweigen. Das Tierheim wünscht sich für die beiden einen ruhigen Haushalt bei Menschen mit Erfahrung. Falls diese fehlt, beraten die Mitarbeiter gerne, bezüglich Käfig, Futter und Freigang. Es sind eben keine Kuscheltiere, keine zum Schmusen. Sie sind dämmerungsund nachtaktiv. Aber der Mensch hat Freude, sie bei ihrem Treiben zu beobachten. Wie sie munter wuseln, rennen, klettern und in ihrem Gehege herum hüpfen. Chinchillas sind Meister der Körper- und Lautsprache. Zeigen Gefühle, wie Angst, Wut, Zorn und Neugier. Untereinander quieken sie leise, können aber auch mal laut werden – bei den Nicht-Artgenossen! nea fert haben. Wegen des Chemiewaffengeschäftes ermittelten die Staatsanwaltschaft, das Bundeskriminalamt sowie eben das damals gerade ein Jahr alte Zollkriminalamt in Köln.
Und so wie in der Krimi-Serie geht es bei der Zollfahndung bis heute eben nicht um Mord und Totschlag, sondern um Steuerbetrug, Zigarettenschmuggel, Industriespionage, Schmuggel von Rüstungsgütern, Goldschmuggel, Rauschgifthandel, Zigarettenschmuggel, Geldwäsche, illegale Giftmüllbeseitigung etc. – alles stets im großen Stil.
Der Erfindungsreichtum der Täter kennt keine Grenzen: So wurden laut Zollkriminalamt Drogen bereits in Surfbrettern gefunden, aber auch in sorgfältig wieder verschlossenen Walnüssen. Entsprechend findig müssen die Fahnder sein.
Das heutige Gebäude des Zollkriminalamtes in Köln-Dellbrück wurde übrigens in den Jahren 1936 bis 1939 als „Hermann-Göring-Kaserne“erbaut. In den Jahren 1946 bis 1992 nutzten belgische Streitkräfte die umbenannte Kaserne „Moorslede“. 1998 nahm das Zollkriminalamt die Liegenschaft als neues Dienstgebäude in Betrieb.
„Die Anforderungen an die Bekämpfung der Zollkriminalität verändern sich ständig“, betonte der Leiter des Zollkriminalamtes, Direktionspräsident Norbert Drude, in seiner Festrede.
Vor allem die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität mit professionellem, grenzüberschreitenden und gewaltbereiten Vorgehen der Täter erfordere eine fortlaufende Optimierung des Zollfahndungsdienstes. Zaluskowski hätte es wohl ähnlich trocken ausgedrückt.
Hanni und Nanni – ein Notfall