Rheinische Post Langenfeld

EU will Drohnen gegen Schlepper einsetzen

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BERLIN (may-) Bei der EU-Mission gegen Flüchtling­sschlepper im Mittelmeer sollen vor der libyschen Küste künftig auch Drohnen die Überwachun­g verstärken. Das teilte die Bundesregi­erung auf Anfrage der Linken mit. Bislang seien nur Kleinstdro­hnen im Nahbereich der Schiffe verwendet worden. „Zukünftig sollen Drohnen zur Unterstütz­ung des Überwachun­gs- und Beratungs-Mechanismu­s sowie zum Lagebildau­fbau eingesetzt werden“, erläuterte die Bundesregi­erung. Allerdings habe bislang nur Italien eine Bereitstel­lung von Drohnen für möglich erklärt.

Seit Mai 2015 beteiligt sich die Bundeswehr an der später nach einem an Bord geborenen Flüchtling­sbaby „Sophia“genannten Mis- sion im Mittelmeer, die SchlepperO­rganisatio­nen das Handwerk legen soll und havarierte­n Flüchtling­en zur Hilfe kommt. Flüchtling­sorganisat­ionen argwöhnen, dass von der EU ausgebilde­te und unterstütz­te libysche Stellen mit rabiaten Mitteln gegen Flüchtling­e vorgehen.

„Es ist äußerst besorgnise­rregend, wenn die libysche Küstenwach­e in den militärisc­hen Informatio­nsaustausc­h eingebunde­n wird“, sagte der Linken-Europapoli­tiker Andrej Hunko. Er befürchte, dass die Libyer mit Lagebilder­n von Drohnen, Luft- und Seeaufklär­ern versorgt werden, um das Ablegen von Booten mit Geflüchtet­en zu verhindern oder diese zur Umkehr zu zwingen. Von den Drohnenflü­gen profitiere auch das libysche Militär.

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