Rheinische Post Langenfeld

Emmerich: Täter hatte Mordfantas­ien

- VON MONIKA HARTJES

EMMERICH/KLEVE Vor einer Woche wurde der 77-jährige Robert C. in seinem Haus in Emmerich-Elten tot aufgefunde­n. Bereits fünf Tage später konnten die Polizei und die Staatsanwa­ltschaft einen dringend Tatverdäch­tigen präsentier­en: Ein 25-jähriger arbeitslos­er Klever, der wegen Betäubungs­mittelkons­ums, Körperverl­etzung und Eigentumsd­elikten bei der Polizei bekannt ist, gestand die Tat. Er habe aus Mordlust und Habgier gehandelt, berichtete Henrik Timmer von der Staatsanwa­ltschaft Kleve.

Über ein Internetpo­rtal sollen Täter und Opfer demnach bereits im September ersten Kontakt gehabt haben. Er sei zwar heterosexu­ell, wollte aber mal homosexuel­le Kontakte ausprobier­en, gab der Täter an. Am Tattag soll er Lust verspürt haben, seine Mordfantas­ien, die er bereits als Kind hatte, auszuleben und suchte eher zufällig den Rentner aus Elten als Opfer aus. Er nahm über das Internet Kontakt zu ihm auf. Der Rentner holte ihn mit dem Auto am Busbahnhof in Emmerich ab und fuhr zu seinem Haus in Elten.

Im Schlafzimm­er kam es laut Staatsanwa­ltschaft zu einem ersten Angriff des Täters. Das aus der Nase blutende Opfer versuchte zu fliehen, schaffte es bis vor die Haustür, wurde von dem Täter wieder ins Haus gezogen. Nachdem er den Rentner mit Faust und Handkante geschlagen hatte, stieß er ihn die Kellertrep­pe hinunter, stach ihm mit einem Messer ins Gesicht und, als sich das Opfer noch immer regte, erschlug er ihn mit einem Feuerlösch­er. Der Täter durchsucht­e die Räume, fand 350 Euro im Auto und verließ zu Fuß das Haus. Ein Taxi brachte ihn nach Kleve.

Die Auswertung der Handydaten führte das 24-köpfige Team der Mordkommis­sion zur Adresse des Täters. Die DNA einer am Tatort gefundenen Zigarette stimmte mit der des Täters überein. Der Mann wurde in der Justizvoll­zugsanstal­t Kleve untergebra­cht. Aufgrund des Tatmotivs „Mordlust“wird ein psychologi­sches Gutachten erstellt.

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