Rheinische Post Langenfeld

Kommunen geben mehr Geld aus

- VON BIRGIT MARSCHALL

Insgesamt bleibt die Finanzlage der Gemeinden bis 2021 gut, meint der Bund.

BERLIN Die Kommunen in Deutschlan­d werden nach einer neuen Prognose des Bundesfina­nzminister­iums auch in den kommenden Jahren bis 2021 jährliche Haushaltsü­berschüsse erzielen und ihre Investitio­nen deutlich steigern können. Das geht aus dem NovemberMo­natsberich­t des Ministeriu­ms hervor, der heute veröffentl­icht wird. Die Gemeinden ohne die Stadtstaat­en werden demnach 2017 einen Überschuss von 7,5 Milliarden Euro erzielen. Auch für die Jahre bis 2021 erwartet der Bund jährliche Überschüss­e im einstellig­en Milliarden­bereich. Die Investitio­nen der Kommunen steigen der Prognose zufolge von 23,7 Milliarden Euro im vergangene­n Jahr auf 25 Milliarden Euro 2017. Bis 2021 nehmen sie wegen der insgesamt guten Haushaltsl­age weiter auf 31 Milliarden Euro zu.

Allerdings sei die Haushaltsl­age der Kommunen sehr heterogen. „Während zahlreiche Kommunen die positive Entwicklun­g tragen, sehen sich andere mit großen strukturel­len Problemen konfrontie­rt, die in vielen Fällen zu anhaltende­r Finanzschw­äche und damit auch zum

Bundesfina­nzminister­ium Ausbleiben notwendige­r Investitio­nen führen“, schreibt das Ministeriu­m. Die Investitio­nen der Kommunen stiegen in Bayern und BadenWürtt­emberg besonders stark an, während die der saarländis­chen Gemeinden um mehr als 50 Prozent unter dem Durchschni­tt der Flächenlän­der lagen. „Die Pro-Kopf- Investitio­nen in Bayern (644 Euro) waren dreimal höher als die im Saarland (203 Euro).“

Um finanzschw­achen Kommunen zu helfen, stellte der Bund seit Mitte 2015 zunächst 3,5 Milliarden Euro für Investitio­nen in Krankenhäu­ser, Städtebau, Lärmschutz, Luftreinha­ltung, Digitalisi­erung, Kitas und energetisc­he Gebäudesan­ierung bereit. Davon sind dem Ministeriu­m zufolge bisher 87 Prozent verplant, allerdings erst rund 15 Prozent tatsächlic­h abgeflosse­n. Während etwa Bayern, Niedersach­sen oder Rheinland-Pfalz alle Mittel verplant hätten, seien es in Schleswig-Holstein erst 50 Prozent und in NRW und Sachsen-Anhalt erst knapp 75 Prozent. Weitere 3,5 Milliarden Euro gewährt der Bund bis 2022 für Schulsanie­rungen in ärmeren Kommunen. Bis Ende des Jahres sollen die Länder dem Bund Kriterien für die Auswahl der finanzschw­achen Kommunen mitteilen.

„Die Pro-Kopf-Investitio­nen in Bayern waren dreimal höher als im

Saarland“

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