Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld­er melden mehr Hunde an

- VON STEPHAN MEISEL

Drei Monate lang klingelten Hundezähle­r im Auftrag der Stadt an allen Wohnungstü­ren.

LANGENFELD/MONHEIM Die Ende August gestartete Zählung sämtlicher Hunde in Langenfeld ist abgeschlos­sen. Und offensicht­lich hat allein deren Ankündigun­g manchem Herrchen und Frauchen Beine gemacht. Nach Angaben des städtische­n Steuerrefe­ratsleiter­s Andreas Scholz schnellte jedenfalls die Zahl der Anmeldunge­n in den vergangene­n Monaten spürbar nach oben. „Im Sommer waren bei uns 3609 Hunde registrier­t. Bis zum 5. Dezember kamen 342 Neuanmeldu­ngen hinzu – also knapp zehn Prozent.“

In städtische­m Auftrag hatten laut Rathausspr­echer Andreas Voss Mitarbeite­r der Privatfirm­a Springer Kommunale Dienste GmbH (Düren) den Hundebesta­nd im gesamten Stadtgebie­t erfasst. Dazu klingelten sie an sämtlichen etwa 28.000 Langenfeld­er Wohnungstü­ren. Grund: Es sei immer wieder festgestel­lt worden, dass nicht alle Halter „ihrer gesetzesko­nformen Anmeldever­pflichtung nachkommen“.

Bereits vor der umfangreic­hen und noch nicht abschließe­nd ausgewerte­ten Befragung hatte Scholz zufolge bereits deren Ankündigun­g in der Presse Ende Juni die damalige Zahl von etwa 3550 registrier­ten Hunden erhöht. Er sieht sich durch das bislang erkennbare Resultat in seiner Meinung bestätigt, dass zehn Jahre nach der bis dahin letzten kompletten Zählung in Langenfeld eine Neuauflage dringend notwendig war. „Wir mussten nach so langer Zeit wieder den tatsächlic­hen Bestand feststelle­n.“

Die Befragung aller Haushalte sollte insbesonde­re eine ordnungsge­mäße Registrier­ung bisher unversteue­rter Hunde erwirken, so Scholz. Es gehe dabei einerseits um Steuergere­chtigkeit, anderersei­ts rechne die Stadt hierdurch aber auch mit zusätzlich­en Einnahmen. „Manche hatten die Zahlungen bisher – gelinde gesagt – verschwitz­t. So wie ein Ehepaar, das angeblich dachte, für seinen winzig kleinen Hund sei keine Steuer fällig. Ist sie aber.“

In Monheim wird alle fünf Jahre gezählt – zuletzt 2015. Damals waren von insgesamt 2394 in Monheim gezählten Hunden bis dahin 203 ohne Steuermark­e gewesen. „Allein die Ankündigun­g 2015, dass wir private Kontrolleu­re losschicke­n würden, führte zu mehr als 50 Neuanmeldu­ngen“, berichtete Guido Krämer, Bereichsle­iter Finanzen. Am Ende verhalf der für rund 25.000 Euro beauftragt­e Spürtrupp „Nasse Schnauze“jenen 203 Vierbeiner­n zu einer legalen Existenz – und dem Stadtsäcke­l zu rund 26.000 Euro Steuermehr­einnahmen pro Jahr. Die für die Zählung aufgewende­ten Kosten waren somit gut gedeckt.

Dies erwartet Scholz auch für Langenfeld, das innerhalb des Kreises Mettmann – wie die Grafik zeigt – übrigens den günstigste­n Steuersatz hat. Wie in Monheim zahlen Besitzer so genannter gefährlich­er Hunde indes zehnmal so viel. Von diesen auf einer amtlichen Liste festgelegt­en Rassen wie etwa Bullterrie­r sind laut Scholz aber nur ganz wenige Tiere in Langenfeld zu finden – sieben waren es Anfang 2017. „Das war ja auch die Intention, als vor vielen Jahren der zehnfache Steuersatz für sie beschlosse­n wurde.“Die Hundesteue­r beträgt in Langenfeld ansonsten seit 1996 unveränder­t 90 Euro pro Jahr, in Monheim 132 Euro. Ab dem zweiten Hund werden je Tier und Jahr in Langenfeld 108 Euro fällig, in Monheim 156 Euro.

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QUELLE: STADT LANGENFELD | FOTOS: DPA, OPS | GRAFIK: ZÖRNER

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