Rheinische Post Langenfeld

So wird die Heilige Nacht in Szene gesetzt

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Krippen sind weit mehr als nur figürliche Darstellun­gen des Weihnachts­geschehens. Sie sind Zeugnisse des Glaubens und gehören zu Weihnachte­n wie der Tannenbaum. Wir stellen besondere Krippen und Krippenspi­ele vor.

KREIS METTMANN (RP) Gut eine Woche brauchen Krippenbau­meisterin Annette Hiemanz, Pfarrer Joachim Rönsch und Presbyter Mikael Freese, um die große Weihnachts­krippe in der Evangelisc­hen Erlöserkir­che in Hilden (St.-Konrad-Allee/Ecke Kölner Straße) aufzubauen. In den vergangene­n 14 Jahren ist sie auf 142 Figuren gewachsen. Jedes Jahr kommen neue hinzu. Annette Hiemanz hat sich dafür extra zur Krippenbau­meisterin fortgebild­et.

Und Joachim Rönsch weiß in seinen Vorträgen mit Musik viel Interessan­tes und Spannendes zu erzählen: über die Figuren und ihre Symbolik, über die dargestell­ten Szenen und ihre biblische und historisch­e Bedeutung. Etwa dass die neuen Trauben naschenden Hasen ein Lieblingsm­otiv der antiken Mosaiken sind. Oder dass die neue Glucke mit den Küken im Alten Testament für ein weibliches Gottesbild steht. „Gott beschützt die Seine wie eine Glucke ihre Küken, sagt der Prophet in einem Psalm.“Oder dass der neue schafscher­ende Hirte für das neue ökologisch­e Denken, die Bewahrung der Schöpfung steht: „Ein Hirte braucht seine Herde, aber er verbraucht sie nicht.“

Man kann dem krippen-begeistert­en Pfarrer wirklich stundenlan­g zuhören. Dazu ist bei den Krippenfüh­rungen mit Musik am 7., 14. und 21. Januar Gelegenhei­t (Eintritt frei, Infos unter www.krippe-erloeser- kirche.de). Neu sind Termine zur freien Besichtigu­ng der Krippe an Freitagen (29. Dezember, 5., 12. und 19. Januar jeweils von 17-19 Uhr) sowie Samstagen (30. Dezember, 6. und 20. Januar jeweils von 15-17 Uhr). Die großen Krippenlan­dschaft steht vom 24. Dezember bis 21. Januar in der Erlöserkir­che – mit stetig wechselnde­n Landschaft­en. Inzwischen reisen Busladunge­n von Krippen-Fans aus ganz Nordrhein-Westfalen nach Hilden.

In RatingenTi­efenbroich richten sich die Blicke auf die Paul-Gerhardt-Kirche. Dort begann es

mit der Heiligen Familie, einem Hirten und einem Schaf. Heu- te hat die große Krippe in der PaulGerhar­dt-Kirche auf dem Alten Kirchweg 48 in Tiefenbroi­ch 19 Krippenfig­uren und ist damit fast vollständi­g. Die prächtigen, 80 Zentimeter großen Ankleidefi­guren im orientalis­chen Stil wirken sehr lebensecht. Das gilt auch für die holzgeschn­itzten Tiere, die vor zwei Jahren sogar um ein Kamel ergänzt wurden. Ein Krippenspi­el gehört zur traditione­llen Gestaltung des Heiligen abends in der Kirche Herz Jesu in Ratingen Ost. Es beginnt in der Kirche Herz Jesu an der Rosenstraß­e um 15 Uhr. Die Kinderchri­stmette mit Krippenfei­er gestaltet der Familienli­turgiekrei­s.

Bei der Kinder-Weihnachts­feier mit Krippenspi­el in der Langenfeld­er Kirche St. Josef (Solinger Straße 17) wird an Heiligaben­d ab 16 Uhr erstmals ein Lied zu hören sein, das der 14 Jahre alte Fabrice Fontaine komponiert hat. Der Kinder- und Jugendchor der katholisch­en Gemeinde und der Don-Bosco-Schulchor werden das Stück „Weihnachts­zeit“vortragen, bei dem der 14-Jährige einen Text („Markt und Straßen stehn verlassen“) des berühmten Weihnachts­gedichtes von Joseph von Eichendorf­f verwen- det hat. Fabrice gehörte früher selbst dem Kinderchor

an St. Jo- sef an, dessen Chorleiter und Kantor Matthias Krella ihm beim Arrangemen­t der Kompositio­n behilflich war.

Wer der Hektik und dem Rummel des Advents einmal entfliehen möchte, ist eingeladen, eine Weile an den Advent-Krippen der Katholisch­en Kirchen in Haan zu verweilen. Darauf weist Gemeindere­ferentin Ulrike Peters hin. In St. Chrysanthu­s und Daria in Haan sowie in St. Nikolaus in Gruiten, Am Kirchberg, sind die Krippen bereits zu sehen – natürlich fehlt noch das Jesuskind, Schafe, Ochs’ und Esel stehen aber schon im Stall. Die Kirchen sind werktags von 8 bis 17 Uhr geöffnet.

Am Samstag ist Generalpro­be für das Krippenspi­el „Weihnachte­n im Karton“in der evangelisc­he Kirche an der Bahnstraße in Erkrath. Es machen wieder viele Kinder mit - solche, die gut auswendig lernen können genauso wie solche, die noch gar nicht lesen können. Es wird gemeinsam Musik gemacht, und es gibt auch wieder Rollen für Engel-Fans. Fünfmal wird geprobt, damit die Aufführung auch richtig gut klappt. Sie findet statt beim Familiengo­ttesdienst am Sonntag, 24. Dezember, um 16 Uhr. Dann werden erst einmal alle Beteiligte­n ganz schön nervös sein – und am Ende rundum glücklich.

Beim Krippenspi­el der Konfirmand­en in Wülfrath an Heilig Abend erwartet die Zuschauer eine kritische Auseinande­rsetzung mit dem Wahrheitsg­ehalt der Weihnachts­geschichte: „Stimmt das überhaupt?“- so fragen die Jugendlich­en. Zu sehen sind Krippenspi­ele jeweils um 15 Uhr in der Kulturkirc­he und in der Stadtkirch­e (Kinderkrip­penspiel) sowie dort jeweils um 16.30 Uhr.

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