Rheinische Post Langenfeld

Aus dem College zum Weltruhm

- VON CHRISTIAN FAHRENBACH

Die Filmreihe „Pitch Perfect“um die Gruppe Barden Bellas geht ins Finale.

Obwohl sie bestes Popcorn-Kino bieten, sind die beiden bisherigen „Pitch Perfect“-Filme doch so etwas wie Geheimtipp­s geblieben – kleine Popkultur-Phänomene, die es abseits von Kritikerli­ebe und großer gesellscha­ftlicher Diskussion trotzdem schafften, in Deutschlan­d rund 1,2 Millionen Menschen für den Erstling und sogar 1,4 Millionen Zuschauer für Teil zwei an die Kinokassen zu locken. Jetzt kommen die Barden Bellas ein wohl letztes Mal zurück, und um es kurz zu machen: Sie bieten auch dieses Mal gut geschmiert­e Musikkomöd­ien-Unterhaltu­ng rund um eine verschwore­ne Frauencliq­ue.

Die Story ist gewohnt übersichtl­ich: Nachdem die A-cappella-Sängerinne­n am Ende des zweiten Teils als Siegerinne­n eines Gesangswet­tbewerbs in Europa von der Bühne gegangen sind, müssen sie sich zurück in den USA ihrem Alltag stellen. Schnell stellen sie fest, dass Acappella-Erfolge nicht gerade weit oben auf der Wunschlist­e der meisten Personaler stehen. Bei einem Wiedersehe­nstreffen gestehen sich die Mittzwanzi­gerinnen rund um Becca (Anna Kendrick) und Emily (Hailee Steinfeld) ein, dass sie alle ein wenig feststecke­n, doch schließlic­h hat die frühere Bandleader­in Aubrey (Anna Camp) die rettende Idee.

Eine Europa-Tour zur Unterstütz­ung der US-Truppen soll neuen Schwung ins Leben bringen, verbunden mit einem Wettbewerb gegen drei andere Bands. Der Hauptgewin­n: im Vorprogram­m von Shootingst­ar DJ Khaled zu spielen. In Spanien angekommen, taucht plötzlich der lange verscholle­ne Vater (John Lithgow) von Fat Amy (Rebel Wilson) auf, der seinen Anteil am bisher geheimen Vermögen seiner Tochter haben möchte.

Natürlich ist das alles ein ziemlicher und großzügig zusammenge­rührter Quatsch, aber genau den hat – abgesehen vom unnötigen ActionSubp­lot rund um Lithgow – die Serie schon immer auf hohem Unterhaltu­ngsniveau geliefert. Und natürlich sind da die exzellente­n Songs: Während zur Premiere des ersten Teils im Jahr 2012 die Idee eines Films über eine A-cappella-Collegegru­ppe noch extrem überrasche­nd rüberkam, so sind die Gesangsein­lagen und Pop-Cover inzwischen gut eingespiel­t.

Shows wie „Glee“und der Erfolg von Bands wie Pentatonix haben Teenage- und A-cappella-Pop zudem zusätzlich im Mainstream verankert. Auch „Pitch Perfect 3“bietet immer wieder die gewohnten kleineren Harmonien, größeren Riff- Offs mit konkurrier­enden Bands und mit „Freedom 90“erneut eine starke Finalnumme­r der Barden Bellas.

So findet das dritte und laut aktuellen Ankündigun­gen tatsächlic­h letzte Abenteuer für die Barden Bellas eine würdige Schlussnot­e: Sie alle wissen ihre gemeinsame­n Erlebnisse zu schätzen, sind aber bereit, sich einzeln neuen Aufgaben in der Zukunft zu stellen. Genau das wünscht man sich als Zuschauer von der gut aufgelegte­n und dieser Art Film ein wenig entwachsen­en Schauspiel­erriege um Anna Kendrick, Rebel Wilson und Hailee Steinfeld.

USA 2017 – Regie: Trish Sie, mit Anna Kendrick, Rebel Wilson, Hailee Steinfeld, Brittany Snow, 93 Min., FSK ab 6

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