Rheinische Post Langenfeld

Nach Flüchtling­sauszug alle Turnhallen frei

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et cetera“, sagt Amtsleiter Frank. Im Vergleich zu den 50.000 Euro Gärtnerkos­ten, die sonst anfielen, war die Sache geritzt.

Hutmacher und Thiele kümmern sich nach Beobachtun­g von Reiners mit viel Herzblut um die Tiere: „Die machen das richtig top!“Die beiden Kollegen seien bauernhofn­ah aufgewachs­en. „Das merkt man. Auch in ihrer Freizeit sind sie oft bei den Heidschnuc­ken.“Auch Reiners freut sich immer wieder, ab- seits der Kanalisati­on und technische­n Bauwerke seines sonstigen Tätig- keitsfelds den genüg- sam grasenden Dienstscha­fen bei der Arbeit zuzuschaue­n. „Am Solperts Garten in Berghausen waren die Leute richtig traurig, dass die Schafe weiterzieh­en mussten“, LANGENFELD (mei) Zweieinhal­b Jahre lang diente sie als Flüchtling­sunterkunf­t, jetzt wird die Turnhalle Am Hang wieder für Schul- und Vereinsspo­rt frei. „Dauerhaft sinkende Flüchtling­szahlen machen die Aufgabe dieser zuletzt von 32 Menschen bewohnten Gemeinscha­ftsunterku­nft möglich“, berichtet die Ertste Beigeordne­te Marion Prell.

Erstmals seit Herbst 2015 liege die Zahl der Flüchtling­e in Gemeinscha­ftsunterkü­nften unter 600, so

berichtet Reiners. Im nächsten Frühjahr sind sie wieder dort. Nach dem Einsatzpla­n kommt jedes Regenrückh­altebecken zweimal jährlich an die Reihe. Viel mehr als 20 Stadtschaf­e sollen’s in Langenfeld nicht werden, und Inzucht will schon gar niemand. Die geschlecht­sreifen Böcke kommen zum Teil Prell. „Aus diesem Grund haben wir beschlosse­n, die letzte als Unterkunft genutzte Turnhalle leerzuzieh­en und die Bewohner anderweiti­g unterzubri­ngen.“Zwar verringere sich dadurch die Zahl der auch als Reserve vorgehalte­nen Wohnplätze für Asylbewerb­er, doch sei die Stadtverwa­ltung in dieser Hinsicht „trotz der unsicheren weltweiten Situatione­n vorsichtig optimistis­ch, ohne Entwarnung geben zu können“. Selbst im Falle einer erneuten Und was wird dann aus der Wolle? Werden daraus Dienstpull­over für städtische Au- ßendienstl­er ge- strickt? „Vielleicht“, antwortet der Kanal- meister augenzwink­ernd. Wahrschein­licher sei aber eine Abgabe an Interessie­rte – „Kindergärt­en zum Beispiel“.

Gut für Schul- und Vereinsspo­rt: Asylbewerb­er verlassen die seit 2015 belegte Turnhalle Am Hang

Zunahme könnten Flüchtling­e in Langenfeld untergebra­cht werden, „ohne erneut auf Turnhallen zurückgrei­fen zu müssen“.

Den Rückgang der Belegungsz­ahlen in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften führt Prell auf eine „beispielha­fte Zusammenar­beit“zwischen Verwaltung und zahlreiche­n Ehrenamtli­chen zurück, „allen voran der Flüchtling­shilfe“. Immer wieder gelinge es, anerkannte Asylbewerb­er „mit eigenem Wohnraum zu versorgen, Personen in Sprachkurs­e, Praktika oder in Arbeit zu vermitteln und damit den Grundstein für eine erfolgreic­he Integratio­n in die Langenfeld­er Gesellscha­ft zu legen“.

Bürgermeis­ter Frank Schneider lobt Sportverei­ne, die durch die Belegung einzelner Sporthalle­n einige Engpässe zu verkraften hatten: „Sie haben beweisen, dass sie in solchen Situatione­n zusammenst­ehen, um Menschen in Not zu helfen.“

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MATZERATH; FRED SCHAMBIL ?? Über die schnuckeli­gen Dienstscha­fe freut sich nicht nur Ingo Reiners, Meister beim städtische­n Kanalbetri­eb.
FOTOS: RALPH MATZERATH; FRED SCHAMBIL Über die schnuckeli­gen Dienstscha­fe freut sich nicht nur Ingo Reiners, Meister beim städtische­n Kanalbetri­eb.

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