Rheinische Post Langenfeld

Polizei sucht Zeugen nach Brand in Wiescheid

- VON THOMAS GUTMANN

Mehrere schwere Verkehrsun­fälle und zahlreiche Beschwerde­n wegen Ruhestörun­g – so lautet die Weihnachts­bilanz der Polizei im Kreis ME.

LANGENFELD/METTMANN Ob Unachtsamk­eit oder Brandstift­ung – das werden die Experten der Kriminalpo­lizei noch zu ermitteln haben. Der Schaden aber, den der Brand am 1. Weihnachts­tag vor einem Einfamilie­nhaus in Wiescheid verursacht hat, steht fest. Und er ist – für einen Mülltonnen­brand als Ausgangspu­nkt – keine Kleinigkei­t: Mit rund 10.000 Euro, so schätzt die Kreispoliz­ei Mettmann, dürften die Schäden an Hausfassad­e und Auto zu Buche schlagen. Beide wurden neben der Tonne in Mitleidens­chaft gezogen. Die Bewohner des Hauses Am Brüngersbr­oich bemerkten das Feuer laut Polizei am Montag gegen 6.07 Uhr. Trotz sofortiger Löschversu­che kam es zu dem relativ großen Schaden. Zeugen, die eventuell verdächtig­e Beobachtun­gen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei in Langenfeld unter Telefon 02173 288-6310 zu melden.

Ansonsten kam es nach Polizeiang­aben in Langenfeld und Monheim bis zum frühen gestrigen Abend zu keinen meldungswe­rten Zwischenfä­llen. Unterhalb dieser Schwelle erreichten die Polizei jedoch kreisweit vermehrt Beschwerde­n wegen Ruhestörun­g. „Grund sind oft Jugendlich­e, die sich bereits an Heiligaben­d spätabends draußen treffen. Das gab es früher kaum“, sagte gestern ein Sprecher der Kreispoliz­ei. Insgesamt zählte diese an Heiligaben­d fünf Ruherstöru­ngs-Einsätze, am 1. Weihnachts­tag 22 und am 2. Weihnachts­tag bis zum Mittag 10. Größere Aufreger gab es der Behörde zufolge jedoch nicht – anders als voriges Jahr, als eine lärmende tür- kische Hochzeitsg­esellschaf­t im Berliner Viertel in Monheim für Unmut sorgte.

Auch die Rettungsdi­enste der Feuerwehre­n beider Städte meldeten: „Keine größeren Zwischenfä­lle am Weihnachts­wochenende“. In anderen Städten des Kreises Mettmann ereigneten sich hingegen mehrere schwere Verkehrsun­fälle – einer mit tödlichem Ausgang.

Bei dem Frontalzus­ammenstoß zweier Pkw am Samstag in Ratingen kam eine 25-jährige Velberteri­n ums Leben. Die junge Frau war gegen 14 Uhr mit ihrem Opel Corsa auf der Eggerschei­dter Straße unterwegs, als ein ihr entgegenko­mmender Skoda Superb im Bereich der A 3-Überführun­g in den Gegenverke­hr geriet. Den Ermittlern zufolge hatte dessen Fahrer, ein 43-jähriger Solinger, zuvor ein geparktes Fahrzeug berührt. Der Unfallveru­rsacher wurde bei dem folgenden Zusammenst­oß schwer verletzt und mit einem Rettungshu­bschrauber in ein nahegelege­nes Krankenhau­s geflogen. Auf Anordnung der Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf wurde dem Mann eine Blutprobe entnommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfa­hren eingeleite­t. Leicht verletzt wurde ein 40-jähriger Ratinger, dessen VW Tiguan bei dem Unfall ebenfalls beschädigt wurde.

Wegen eines Herzinfark­ts oder eines ähnlichen Notfalls war es bereits am Freitagnac­hmittag in Erkrath zu einem Verkehrsun­fall gekommen. Ein Mettmanner (61) geriet in Hochdahl mit seinem BMW auf der Bergischen Allee nach links von der Fahrbahn ab, überfuhr den mittleren Grünstreif­en und prallte mit geringem Tempo mit dem ent- gegenkomme­nden Daimler eines 68-Jährigen zusammen. Der hatte die Situation erkannt und noch fast bis zum Stillstand abbremsen können. Mit einer Zeugin holte er den bewusstlos­en 61-Jährigen aus seinem Auto. Nach Erster Hilfe durch die Zeugin und die Polizei brachte ein Rettungswa­gen den Schwerverl­etzten ins Krankenhau­s.

Am späten Heiligaben­d kam es zu zwei schweren Unfällen mit Taxis. Der eine ereignete sich gegen 22.10 Uhr in Velbert. Dabei wurden fünf Personen verletzt, eine davon schwer. Ein Taxifahrer (49) aus Heiligenha­us wollte von der Heiligenha­user Straße nach links in die Jahnstraße abbiegen. Dort kollidiert­e er mit dem Audi eines 24-jährigen Heiligenha­users. Beide Fahrer wurden leicht verletzt, ebenso zwei Insassen des Audi, ein 75-jähriger und eine 70-jährige aus Heiligenha­us. Eine 63-Jährige, die ebenfalls mit im Audi saß, wurde schwer verletzt. Welcher der beiden Pkw die Kreuzung bei Rotlicht passierte, ist laut Polizei noch unklar. Beide Autos wurden abgeschlep­pt. Geschätzte­r Gesamtscha­den: rund 10.000 Euro.

Schwere Verletzung­en erlitt an Heiligaben­d gegen 23.50 Uhr ein 60-jähriger Taxifahrer in Erkrath. Der Ratinger kam aus ungeklärte­r Ursache von der Düsseldorf­er Straße ab. Er fuhr mit seinem Mercedes über den Gehweg und kollidiert­e mit einer Hauswand, einem Verkehrsze­ichen und mehreren Laternen. Passanten und Anwohner befreiten den Eingeklemm­ten aus seinem Auto. Ein Rettungswa­gen brachte den Schwerverl­etzten in die Uniklinik Düsseldorf. Gesamtscha­den laut Polizei: etwa 34.000 Euro.

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