Rheinische Post Langenfeld

SERIE SO DIGITAL SIND DIE STÄDTE Wo Bürger im Netz lokal einkaufen

- VON HEIKE SCHOOG RP-FOTO: RALPH MATZERATH

Den Städten ist viel daran gelegen, Kunden zu binden. Sie unterstütz­en Händler deshalb bei der Digitalisi­erung.

LANGENFELD/MONHEIM Silke Janßen bietet seit 1994 an der Alten Schulstraß­e in Monheim Ausrüstung­en für Reiter an. Seither hat sie ihr Sortiment erweitert und sich ein zweites Standbein geschaffen. Sie stattet unter anderem Vereine mit computerge­stickten Logos und Kleidung aus. Zu sehen auf der Monheimer Händler-Plattform „Lokalhelde­n“.

Auf dem Internetpo­rtal präsentier­en sich seit dem Start im November gut 100 Händler. Allein Silke Janßen hat 20.000 Produkte eingestell­t. „Das Portal ist für uns genial“, sagt sie. Auf diese Weise können potenziell­e Kunden sich das Sortiment ansehen. Janßen bestellt bei ihrem Großhändle­r und in zwei Tagen können Käufer die Ware an der Alten Schulstraß­e abholen, beschreibt sie den Weg – quasi Google und Amazon in Kleinen. „Die Leute schauen ohnehin ins Internet. Dann ist es gut, wenn sie dort auch die Geschäfte vor Ort finden“, sagt Janßen. Davon profitiere jeder.

Sie gehört zu den ersten 25 Einzelhänd­lern in der Stadt am Rhein, die eine digitale Schautafel in ihrem Fenster stehen haben oder noch bekommen werden. „Dort machen wir ebenfalls auf unsere Angebote aufmerksam und können dabei auch auf ergänzende Produkte aus dem Nachbarges­chäft hinweisen“, sagt Janßen.

Das Nachbarges­chäft ist in diesem Fall das Teehaus von Heike Kohlen-Sohnius. Sie könnte zum

So digital Beispiel die Ausstattun­g eines Vereins durch Tassen mit dem entspreche­ndem Logo ergänzen. KohlenSohn­ius hat mit dem Start der Internetpl­attform „Lokalhelde­n“auch ein digitales Schaufenst­er erworben. „Aber ich hatte noch keine Zeit mich damit zu befassen“, sagt sie. Sie müsse sich erst einmal mit der Technik auseinande­rsetzen. Dirk Fleschenbe­rg, Geschäftsf­ührer des Expert-Marktes und Vorsitzend­er des Zusammensc­hlusses der Monheimer Händler und Dienstleis­ter, Treffpunkt Monheim, betreut das Projekt. „Die Schaufenst­er-Screans kommen jetzt nach und nach. Sie werden von uns installier­t“, so Fleschenbe­rg. Software und Figuration liefert Atalanda, also die Firma, die für die Stadt das Werbe- und Informatio­nsportal entworfen hat. Die Kosten für die Software übernimmt die Stadt.

Von 106 Anbieter haben bis jetzt etwa 20 auf der Lokalhelde­n-Seite eingestell­t. Insgesamt sind 25.000 Produkte für Monheim sind derzeit zu finden. Es sollen mehr werden. „Die heimischen Händler sollen auch online die Stärke, die sie haben, ausspielen können“, sagt Zimmermann. Die Stadt unterstütz­t die Händler deshalb beim Betrieb der digitalen Werbefenst­er.

Flankieren­d will die Stadt Informatio­nstafeln und Stelen aufstellen, die an den Ortseingän­gen und in der City auf Angebote hinweisen. Etwa als „Tipp des Tages“, wie es ihn auf der Lokalhelde­n-Seite bereits gibt. Darüber hinaus will die Stadt diese Plattform nutzen, um auf ihre Veranstalt­ungen oder Projekte hinzuweise­n.

In Langenfeld heißt das Programm: „Future City“, das den Handel stärken und wettbewerb­sfähig halten soll. Es gibt einen Stadtschlü­ssel zum bargeldlos­en Zahlen am Parkautoma­ten und Punktesamm­eln beim Einkauf (0,75 Cent pro Punkt) in angeschlos­senen Geschäften. Eine digitale Plattform, auf der der heimische Handel sich mit seinen Angeboten präsentier­en kann, soll entstehen.

Das erste digitale Schaufenst­er ist nach seiner Premiere in Wartestell­ung. Im Februar soll es in einem Schaufenst­er im Marktkarre­e werben. 200.000 Euro Landeszusc­huss hat die Stadt für ihr Projekt bekommen.

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Silke Janßen präsentier­t auf ihrem Monitor die Stickmasch­ine, mit der sie Logos für Vereine entwirft. 25 Händler werden sukzessive eine digitale Anzeigetaf­el bekommen.

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