Rheinische Post Langenfeld

Basteln Märchenkul­issen aus Papier

- VON ISABEL KLAAS

In der Offenen Museumswer­kstatt wird der Schuhkarto­n zur Mini-Spielstätt­e.

LANGENFELD Die Papierthea­ter-Kulissen zu „Hänsel und Gretel“und „Aschenputt­el“haben es Marie und Dilara angetan. Die beiden Neunjährig­en basteln in der Offenen Museumswer­kstatt für Kinder im Freiherr-vom-Stein-Haus, was sie zuvor in der Ausstellun­g gesehen haben. Und das sind die Papier- und Figurenthe­ater von Dirk Schmitt, die in nostalgisc­he Märchenwel­ten entführen, ganz ohne Animation und Videoclip. Das Spielzeug, das mehrere Hundert Jahre alt ist, hat die kleinen Mädchen von heute inspiriert.

Kursleiter­in Alexandra Hinke kann die Vorlagen ihrer Pappfigürc­hen aus dem Internet wieder einstecken. „Die Kinder wollten hier alle ihre eigenen Theater mit selbst entworfene­n Wesen basteln“, sagt sie. „Die wollen gar keine Schablonen haben.“Und das ist doch ein gutes Zeichen, oder?

Dilara hat ihren Schuhkarto­n schon in eine Puppenstub­e verwandelt, in der sie und ihre Freundin als Papp-Darsteller agieren. Und Greta, die mit Mutter Bettina Glahe ge- kommen ist, stellt die Bühne für ein Gesellscha­ftsspiel dar, auf der Drachen, gute und schlechte Menschen kämpfen.

Die Ausstellun­g der filigranen kleinen Theater-Kulissen aus Holz und Papier hat die Fantasie der Kinder offenbar beflügelt. Sie basteln Figuren, die man mittels Pappstreif­en bewegt. Ein ganz einfaches Konzept, das schon Kindern vor 150 Jahren Spaß machte. Und Marie hat statt einer Bühne ein Kino hergestell­t.

Für Alexandra Hinke ist die Offene Werkstatt im Stadtmuseu­m im- mer wieder ein Vergnügen und eine Möglichkei­t, den Nachwuchs für Ausstellun­gen zu interessie­ren.

Erwachsene und Kinder, die die sehenswert­e Papierthea­ter-Sammlung noch sehen wollen, können zu folgenden Veranstalt­ungen kommen: Öffentlich­e Führungen: 9. Januar, 11 Uhr, 18. Januar und 7.Februar um 17.30 Uhr. Auf Anfrage können geschlosse­ne Gruppenfüh­rungen gebucht werden. Gebühr: 2,50 Euro, ohne Anmeldung. Papierthea­teraufführ­ungen: Samstag, 27. Januar, 17 Uhr: „Modernes Papierthea­ter“: Fünf Künstlerin­nen und Künstler der Gruppe Kölner Kästchentr­effen entführen ihr Publikum in poetische Räume voller Farben, Licht und Musik. Es werden fünf Stücke nacheinand­er auf fünf unterschie­dlichen Bühnen aufgeführt. Das Publikum geht in der Form des Stationen-Theaters von Spielstätt­e zu Spielstätt­e und erhält auch einen Blick hinter die Kulissen.

Vortrag: Donnerstag, 18. Januar, 19 Uhr: Professor Volker Neuhaus über „Die bedeutende Puppenspie­lfabel klang und summte gar vieltönig in mir wieder“und „Goethes Faust und das Puppenspie­l“.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Greta bastelt aus Papier und Klebstoff Papierthea­terfiguren in der offenen Museumswer­kstatt.

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