Rheinische Post Langenfeld

Düsseldorf­er EG geht mit Rückenwind ins Derby

- VON ROMAN GROMBACH

Nach dem 3:2-Sieg bei den Eisbären wurde die Rückfahrt zur Riesenpart­y. Schon heute geht es mit dem Derby bei den Haien weiter.

DÜSSELDORF Es gibt eine einfache wie bewährte Regel, die für Junggesell­enabschied­e in Las Vegas, leicht abgewandel­t aber auch für besondere Auswärtsfa­hrten der Düsseldorf­er EG gilt: Was im Sonderzug passiert, bleibt im Sonderzug! Dennoch ist es natürlich kein Geheimnis, dass die DEG-Profis nach ihrem 3:2-Sieg bei den Eisbären Berlin am Samstag allen Grund zu feiern hatten. Und so entwickelt­e sich die gemeinsame Rückfahrt der Spieler mit den etwa 800 Fans schnell zu einer großen Party. Der Frust, den es wenige Stunden zuvor nach einem miesen ersten Drittel noch auf dem Eis und im Gästeblock gegeben hatte, war längst verflogen. Und selbst das wichtige rheinische Derby heute gegen die Haie in Köln (19.30 Uhr) rückte vorübergeh­end in den Hintergrun­d – aber nur ganz kurz.

Nach der unterirdis­chen Leistung beim 0:4 in Ingolstadt zwei Tage zuvor, hatte sich die Stimmungsl­age der rot-gelben Sonderzug-Teilnehmer vor dem Auftritt in Berlin zwischen vorsichtig­em Optimismus und einer ordentlich­en Portion Skepsis eingepende­lt. Und mit dieser Erwartungs­haltung lagen die DEG-Fans gar nicht so schlecht. Denn die Mannschaft von Cheftraine­r Mike Pellegrims präsentier­te sich zu Beginn gegen die Eisbären offensiv erneut erschrecke­nd harmlos. Und so erschien die Begegnung – trotz eines abermals starken Dan Bakala im Tor – bereits zur ersten Pause beim Spielstand von 2:0 für die Gastgeber vorentschi­eden.

Doch als Berlin etwas nachließ, fand die DEG irgendeine­n Schalter und drehte überrasche­nd das Spiel. Eine der wichtigste­n Rollen nahm dabei Spencer Machacek ein. Sein Anschlusst­reffer aus spitzem Winkel läutete nämlich gegen seine ehemaligen Eisbären-Kollegen die Wende ein und gipfelte in einer sehenswert­en Breakdance-Einlage im Sonderzug. Dazwischen lagen freilich noch der Ausgleich von John Henrion sowie der Siegtreffe­r von Manuel Strodel. Der Stürmer, der nun drei Saisontore auf seinem Konto hat und immer besser in Form kommt, lobte besonders den Charakter und das wahre Potenzial seines Teams: „Ab dem zweiten Drittel haben wir gezeigt, was wir für eine Waffe sein können, wenn wir alle unser Können abrufen.“

Damit sprach der 25-Jährige indirekt auch auf eine der großen Fragen bei der DEG an: Wieso läuft es nicht immer so, wie in der zweiten Spielhälft­e in Berlin? Allzu oft folgt auf starke Leistungen eine weniger gute und umgekehrt. Und heute? Der Auftritt an der Spree war – trotz gutem Ausgang und deutlichen Leistungss­teigerung – durchaus durchwachs­en. Ein wenig mehr Konstanz wäre im Derby wünschensw­ert. Das weiß auch Strodel, doch: „Bei Derbys ist es scheißegal, wie die Teams davor gespielt haben oder wo sie in der Tabelle stehen. Wer da eine Extraporti­on an Motivation braucht, ist fehl am Platz.“

 ?? FOTO: BIRGIT HÄFNER ?? Dieser Sonderzug hat sich wirklich gelohnt: Die 800 DEG-Fans feiern den überrasche­nden Sieg bei den Eisbären Berlin.
FOTO: BIRGIT HÄFNER Dieser Sonderzug hat sich wirklich gelohnt: Die 800 DEG-Fans feiern den überrasche­nden Sieg bei den Eisbären Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany