Rheinische Post Langenfeld

Finderin hat Welpen illegal importiert

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Heim wurde belogen. Tiere müssen in Quarantäne: „von Menschen gemachtes Elend“.

HILDEN (cis) Viele haben in den sozialen Netzwerken Anteil an den ausgesetzt­en Hundebabys in Hilden genommen. Jetzt hat der Fall eine unerwartet­e Wendung genommen. „Wir wurden von der Finderpers­on (eine Anwohnerin aus dem Hildener Osten) belogen“, teilt Alexandra Hinke, Schriftfüh­rer des Tier- und Naturschut­zvereins Hilden, mit: „Es handelt sich um Welpen, die aus falsch verstanden­er Tierliebe aus dem Ausland geholt wurden, um diese zu „retten“. Die Aussetzung wurde inszeniert, um die Tiere und die damit verbundene Arbeit und die Kosten ans Tierheim abzuschieb­en.“Die Versorgung der vier Welpen werde mehr als 1000 Euro kosten, hatte Tierheimle­iter Thomas Mielke geschätzt.

Jetzt hat das Kreisveter­inäramt den Fall übernommen und die Jungen sichergest­ellt. Gegen die „Finderin“wird ein Ordnungsve­rfahren wegen illegaler Einfuhr von Hunde- welpen eingeleite­t. Ihr werden alle anfallende­n Kosten in Rechnung gestellt. Die Welpen müssen jetzt mehrere Wochen, möglicherw­eise sogar für Monate, auf die Quarantäne­station. „Schwere Verhaltens­störungen sind oft die Folge“, berichtet Alexandra Hinke: „Statt bei lieben Menschen aufzuwachs­en, müssen die Welpen ein Dasein im Zwinger fristen. Die Welpen lernen nicht den Umgang mit Artgenosse­n, haben kaum Kontakt zu Menschen und lernen keine Umweltreiz­e kennen, da selbst Spaziergän­ge im Freien nicht erlaubt sind. Dieses von Menschen gemachte Elend ist für unsere Mitarbeite­r im Tierheim schwer zu ertragen.“Allein im vergangene­n Jahr seien acht Welpen auf der Quarantäne­station des Tierheims gelandet. Jungtiere dürfen frühestens mit 15 Wochen (aus EU-Ländern) oder sieben Monaten (Drittstaat­en) nach Deutschlan­d gebracht werden.

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