Rheinische Post Langenfeld

Boldt schließt Zugänge im Winter aus

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Der Manager der Werkself will bis zum Ende der Wechselfri­st keine neuen Spieler verpflicht­en. Der Kader sei breit genug und die Sommerzugä­nge voll integriert. Für das Duell mit dem FC Bayern am Freitag ist Bayer 04 gewappnet.

LEVERKUSEN Wenn sich am 31. Januar pünktlich um 18 Uhr das Winter-Transferfe­nster in Deutschlan­d schließt, dürfte Bayer 04 wohl kaum für große Schlagzeil­en sorgen. Jonas Boldt, Manager des Werksklub, hat ausgeschlo­ssen, noch einmal auf dem Transferma­rkt aktiv zu werden. „Der Kader ist breit genug. Zudem halte ich nicht viel von Transfers im Winter“, sagt er.

Vergangene­n Sommer hatte Leverkusen auf der Zielgerade­n der Transferpe­riode insgesamt 36,5 Millionen Euro für das griechisch­e Talent Panagiotis Retsos sowie den argentinis­chen Nationalst­ürmer Lucas Alario ausgegeben. „Alle vier Transfers, die wir im Sommer getätigt haben – auch Sven Bender und Dominik Kohr – gefallen mir sehr gut“, betont Boldt. „Es war natürlich schade, dass Retsos und Alario die Vorbereitu­ng verpasst haben und erst später zum Team gestoßen sind.“Beide Spieler seien aber mit langfristi­gen Verträgen ausgestatt­et und hätten sich „sehr gut integriert“. Dass sie nicht alle Spiele gemacht haben, sei kein Problem. Boldt: „Die Konkurrenz in der Mannschaft ist groß. Wir brauchen jeden Spieler. Jetzt müssen wir in der Rückrunde da weitermach­en, wo wir in der Hinrunde aufgehört haben.“

In Verlauf der ersten Saisonhälf­te schob sich Leverkusen nicht zuletzt dank der Tore und Vorlagen des Jamaikaner­s Leon Bailey in der Tabelle bis auf den vierten Rang vor. Zum Rückrunden­start am Freitag gegen München (20.30 Uhr) hat das Team nun die Chance, sich mit einem Sieg zumindest für eine Nacht auf den zweiten Rang vorzuarbei­ten. Anfragen für Shootingst­ar Bailey, der zuletzt seinen Wunsch bekräftigt­e, irgendwann in die englische Premier League wechseln zu wollen, habe Boldt nicht erhalten. Dass Spieler, die unzufriede­n mit ihrer Einsatzzei­t seien, den Klub in den kommenden Wochen noch verlassen könnten, hält der 35-Jährige indes für „nicht ausgeschlo­ssen“.

Sein Wechsel von der Tribüne auf die Trainerban­k, von wo aus er seit dem 4. Spieltag die Partien beobachtet, hat sich derweil ausgezahlt. Lediglich eine Niederlage hat Bayer 04 seitdem kassiert. Die aktuelle Erfolgsser­ie aber allein an der Präsenz des Managers festzumach­en, wäre freilich nicht richtig. „Wenn das mal so einfach wäre“, sagt Boldt und lacht. „Es war eine Entscheidu­ng, die wir gemeinsam getroffen haben und keine populistis­che Maßnahme.“Gewiss habe er etwas Eingewöhnu­ngszeit gebraucht, doch inzwischen habe er sich an die neue Perspektiv­e – Bank statt Tribüne – gewöhnt. „Von oben sieht man besser, dafür bekommt man unten das Tempo mehr mit. Es gibt diesbezügl­ich sicher Vor- und Nachteile, aber im Sinne der Sache ist es auf jeden Fall die richtige Entscheidu­ng.“

Trainer Heiko Herrlich ist derweil damit beschäftig­t, sein Team auf den FC Bayern vorzuberei­ten. Gestern ließ er seine Profis überwiegen­d Kopfbälle trainieren. Das Duo Charles Aránguiz und Alario ging aus dem teamintern­en Wettbewerb als Sieger hervor. Die Entscheidu­ng, nicht ins Wintertrai­ningslager gefahren zu sein, sei die richtige gewesen, betonte Herrlich: „Ich bin froh, dass wir in Leverkusen geblieben sind.“

Sollte die Werkself ihre Form aus den vergangene­n Monaten im Winter konservier­t haben, dürfte die Herrlich-Elf auch gegen den Rekordmeis­ter nicht chancenlos sein.

 ?? FOTOS (3): IMAGO ?? Last-Minute-Verpflicht­ungen wie die von Panagiotis Retsos (l.) und Lucas Alario (r.) vergangene­n Sommer schloss Manager Jonas Boldt (M.) aus.
FOTOS (3): IMAGO Last-Minute-Verpflicht­ungen wie die von Panagiotis Retsos (l.) und Lucas Alario (r.) vergangene­n Sommer schloss Manager Jonas Boldt (M.) aus.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany