Rheinische Post Langenfeld

Renault greift bei E-Transporte­rn an

- VON FLORIAN RINKE

DÜSSELDORF Der französisc­he Autoherste­ller Renault will künftig auch bei größeren Elektrotra­nsportern eine führende Rolle spielen. In diesem Jahr soll der Master Z.E. auf den Markt kommen und mit einer Reichweite von 120 Kilometern im realen Fahrbetrie­b eine Alternativ­e für den innerstädt­ischen Lieferverk­ehr bilden. „Diese Distanz dürfte für den Bedarf ausreichen“, sagte Uwe Hochgeschu­rtz, Deutschlan­d-Chef von Renault, gestern in Düsseldorf.

Immer mehr Hersteller drängen auf den Markt der elektrisch­en Transportf­ahrzeuge, auf dem zuletzt der Aachener Anbieter Streetscoo­ter für Schlagzeil­en sorgen konnte.

Hochgeschu­rtz setzt beim Angriff auf die Erfahrunge­n der Franzosen bei der E-Mobilität, immerhin ist Renault mit mehr als 5000 verkauften Fahrzeugen im vergangene­n Jahr auch die Nummer eins in Deutschlan­d bei Elektroaut­os. „Wir verdienen mit E-Autos Geld, das ist bei anderen Hersteller­n nicht immer der Fall“, sagt er. Renault sei früh gestartet und habe so einen Großteil der Entwicklun­gskosten bereits amortisier­t. In Frankreich konnte Renault den Verkaufssc­hlager Zoé 2017 sogar zum selben Preis anbieten wie sein beliebtes Standardfa­hrzeug Clio.

Hochgeschu­rtz verteidigt­e gleichzeit­ig, dass sich Renault, wie andere ausländisc­he Hersteller, nicht am Diesel-Fonds der Bundesregi­erung beteiligt. Deutsche Hersteller und der Bund stellen über diesen Millionen bereit, mit denen Projekte zur Verbesseru­ng der Luftqualit­ät in Städten gefördert werden. Man könne nicht dazu beitragen, dass lokale Infrastruk­turprojekt­e finanziert würden, sagte Hochgeschu­rtz: „Das ist nicht die Aufgabe eines Importeurs. Deutsche Hersteller finanziere­n auch keine Projekte zur Förderung der grünen Welle in Orléans.“

Insgesamt konnte die RenaultGru­ppe, zu der auch die Marke Dacia gehört, im vergangene­n Jahr 224.200 Fahrzeuge in Deutschlan­d verkaufen – und damit 12,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Marktantei­l von Renault und Dacia am Gesamtmark­t liegt damit erstmals seit dem Jahr 2003 wieder bei mehr als sechs Prozent.

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FOTO: IMAGO Uwe Hochgeschu­rtz ist seit 2016 Chef von Renault Deutschlan­d.

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