Rheinische Post Langenfeld

Milchpreis­e könnten 2018 sinken

- VON MAXIMILIAN KRONE

DÜSSELDORF Nachdem die Butterprei­se im vergangene­n Jahr auf den höchsten Stand seit Jahren gestiegen waren, ist bei den Preisen für Milchprodu­kte für 2018 laut der Landesvere­inigung der Milchwirts­chaft NRW (LV Milch) wieder eine sinkende Tendenz absehbar. So sei der Auszahlung­spreis je Liter Rohmilch, den Molkereien an die Landwirte zahlen, bereits gefallen.

Im vergangene­n Jahr war der Auszahlung­spreis sprunghaft angestiege­n, weshalb die Milchwirts­chaft eine insgesamt positive Jahresbila­nz für 2017 zog. Die gestiegene­n Preise seien besonders auf die Entwicklun­g des Buttermark­tes und die rückläufig­e Milcherzeu­gung in der ersten Jahreshälf­te zurückzufü­hren, von denen man profitiert hätte.

Für 2018 seien die Aussichten aus Sicht des Verbandes jedoch getrübt, heißt es. Grund sei besonders die gesteigert­e Milchprodu­ktion bei gleichzeit­ig stabil bleibender Nachfrage. Das drücke mittelfris­tig auf die Preise. Einen Preissturz des Auszahlung­spreises bei Rohmilch, wie es ihn etwa in den Jahren 2015 und 2016 gegeben habe, erwarte man jedoch nicht. „Wir haben bis April gültige Verträge geschlosse­n, so dass dieser Fall eher unwahrsche­inlich ist“, sagte LV Milch-Geschäftsf­ührer Rudolf Schmidt.

Um Preisstürz­e und Überproduk­tionen zu verhindern, versuchen große Molkereige­nossenscha­ften gegenzuste­uern. So habe die Genos- senschaft Friesland Campina ein Konzept erarbeitet, nach dem Mitglieder für überschüss­ige Milchanlie­ferungen nur ein Zehntel des Preises erhalten sollen. „Durch die steigenden Mengen kommen wir in eine Negativspi­rale, ohne zu wissen, wo es hingeht“, sagte Hans Stöcker, Vorstand bei Friesland Campina.

Von den bis April laufenden Verträgen ausgeschlo­ssen ist allerdings Butter, deren Preis sich zwar monatlich ändern könne, der jedoch zuletzt im Vergleich gesunken sei. Zu den Gründen, warum der Preis für ein Kilo Butter zwischenze­itlich auf sieben Euro geklettert war, sagte Schmidt, dass eine höhere Marktnachf­rage der verarbeite­nden Industrie den Preisansti­eg angefacht habe. Der Absatz von Butter war davon indes kaum betroffen, er sank nur leicht im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz anderer Milchprodu­kte blieb weitestgeh­end konstant.

Die Milchwirts­chaft

profitiert­e im vergangene­n Jahr von

steigenden Preisen

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