Rheinische Post Langenfeld

Langforter: In unserer Tempo-30-Zone wird gerast

- VON THOMAS GUTMANN

Während des Kreiselbau­s an der alten B 8 sind viele Autofahrer auf den Alten Broich ausgewiche­n. Wurde daraus Gewohnheit?

LANGENFELD (gut) Klingt wie eine Sackgasse: „Am Alten Broich“. Tatsächlic­h ist die Anwohnerst­raße in Langfort aber eine mehrere hundert Meter lange Verbindung zwischen einer viel befahrenen und einer Hauptverke­hrsstraße (Weißenstei­n, Theodor-Heuss-Straße). Hans Hertel kommt sie regelmäßig wie eine Durchgangs­straße vor: „Obwohl hier Tempo 30 gilt, fahren manche locker doppelt so schnell“, kritisiert der Anwohner. Und fordert deshalb Tempo-Kontrollen: „Solchen rücksichts­losen Rasern lässt sich doch nur Einhalt gebieten, indem man an ihren Geldbeutel geht.“Hertel und andere aus seiner Nachbarsch­aft haben sogar den Eindruck, dass seit etwa zwei Jahren noch mehr Tempo-Sünder vor ihrer Haustür vorbeifahr­en als früher. Ihre Vermutung: Während des Umbaus der Einmündung TheodorHeu­ss-Straße/alte B 8 zu einem Kreisverke­hr 2016 nutzten viele Autofahrer den Alten Broich als Ausweichst­recke. Der verläuft nämlich ziemlich parallel zur alten B 8. „Die Baustelle ist zwar längst Vergangenh­eit, aber offenbar hat mancher unsere Straße so erst für sich entdeckt und die Gewohnheit beibehalte­n, hier entlangzuf­ahren“, sagt Hertel.

Das bereitet dem 69-jährigen Großvater eines kleinen Enkels aus einem Grund um so mehr Sorgen: Der Alte Broich ist auch Schul- und Kindergart­enweg (PaulusGrun­dschule; SGL-Klettermax­e). „An der Straße gilt ja nicht umsonst Tempo 30, gerade weil sie auch diese langgestre­ckte Kurve hat“, betont Hertel.

Franz Frank vom städtische­n Verkehrsam­t erreichen regelmäßig Beschwerde­n wegen Tempo-30-Verstößen. Deshalb lässt sich nach seinen Worten nicht auf jede Eingabe sofort mit Kontrollen reagieren. Untätig bleibt die Stadt aber nicht, versichert Frank: „Wir stellen eine unserer Tempo-Anzeigen mit dem lachenden oder traurigen Gesicht auf“, nennt er den ersten Schritt. Das ist nun auch Am Alten Broich geschehen. Das Gerät speichert die Messungen auch. Sollte es zu viele Verstöße registrier­en – für Frank liegt die Grenze bei etwa 15 Prozent aller gemessenen Autofahrer – könnte Schritt 2 folgen: Kontrollen.

 ?? FOTO: GUT ?? „Manche fahren locker 60“, sagt Hans Hertel vom Alten Broich.
FOTO: GUT „Manche fahren locker 60“, sagt Hans Hertel vom Alten Broich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany