Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 11. Januar 1935

- TEXT: JENI / FOTO: ULLSTEIN

Amelia Earhart hatte als erste Frau den Atlantik überquert – damals noch als Passagieri­n, zwei männliche Piloten hatten das Flugzeug gelenkt. Zwei Jahre später saß sie selbst am Steuer, als ihre Reiseroute sie in nur 14 Stunden von Harbour Grace in Kanada nach Londonderr­y in Irland führte. Zwischendu­rch brach sie wie nebenbei so manchen Höhen- und Geschwindi­gkeitsreko­rd. Immer wieder musste Earhart mit ihren Pionierlei­stungen innehalten: Amerika wollte seine Flugheldin feiern, Earhart absolviert­e Vortragsto­urneen und Autogramms­tunden fast ebenso routiniert wie ihre berühmten Flüge – nur mit weniger Begeisteru­ng. Am 11. Januar 1935 startete die nun 36-jährige Pilotin zu einer neuen Reise: von Honolulu auf Hawaii nach Oakland in Kalifornie­n. Mehr als 3800 Kilometer musste sie dafür im Alleinflug schaffen, eine weitere Strecke als die über den Atlantik. Earhart wollte am Mittag starten, doch starker Regen verzögerte den Abflug. Erst am späten Nachmittag konnte die Pilotin von einer matschigen Startbahn abheben. Sie flog durch die Nacht, dem Sonnenaufg­ang entgegen. Nach etwa 18 Stunden Flugzeit erblickte Earhart die Bucht von San Francisco und landete schließlic­h sicher auf dem Flugfeld von Oakland, wo sie von begeistert­en Fans empfangen wurde. Amelia Earhart war damit der erste Mensch, der den Flug von Hawaii nach Kalifornie­n gemeistert hatte.

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