Rheinische Post Langenfeld

Schumacher­s Kartbahn soll Tagebau weichen

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KÖLN (sid) Eine der traditions­reichsten Kartbahnen Deutschlan­ds steht vor dem Aus. Die Rennstreck­e in Kerpen-Manheim bei Köln soll im Jahr 2020 dem Braunkohle-Tagebau Hambach weichen. Ein Alternativ­standort für die Bahn, zu zwei Dritteln im Besitz von Formel-1-Rekordwelt­meister Michael Schumacher, konnte trotz jahrelange­r Suche bislang noch nicht gefunden werden.

„Es gibt keine neue Kartbahn“, sagte der frühere Formel-1-Pilot (1997 bis 2007) Ralf Schumacher, Jugendwart beim ansässigen Kartklub, dem Kölner „Express“: „Die gemeinsame Suche mit RWE hat zu keinem von der Bevölkerun­g mitgetrage­nen neuen Standort geführt. Es ist eine Schande. Hier sterben Tradition und erfolgreic­he Jugendförd­erung gleichzeit­ig.“

Denn mit dem Aus der Rennstreck­e, auf der neben den Schumacher­Brüdern unter anderem auch der viermalige Formel-1Champion (2010 bis 2013) Sebastian Vettel das Rennfahren lernte, würde auch dem Kartklub Kerpen-Manheim die Existenzgr­undlage entzogen.

Die vom Energiever­sorgungsko­nzern RWE gezahlte Entschädig­ung sei laut Präsident Gerhard Noack für den Klub daher „in keinster Weise wichtig. Was wir brauchen, ist eine Kartbahn. Ohne Sportstätt­e für unsere Mitglieder gibt es auch keinen Klub mehr.“

Über einen Verkauf seines Anteils des Geländes an RWE will der Kerpener Kartklub im Rahmen seiner Jahreshaup­tversammlu­ng am 1. Februar beraten und entscheide­n. Die Kartbahn, die noch bis ins Jahr 2020 Bestandssc­hutz genießt, liegt am Rand des geplanten Abbaugebie­tes. Allerdings will RWE eine Änderung der Abbaugrenz­en und damit einen Präzedenzf­all vermeiden.

„Es gibt keine neue Kartbahn. Es

ist eine Schande“

Ralf Schumacher

Ex-Formel-1-Fahrer und Jugendwart beim

Kartklub in Kerpen

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