Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld­er steht nach Brandserie vor Gericht

- VON STEPHAN MEISEL

41-Jähriger soll in Langenfeld und Hilden Wohnwagen, Fahrzeuge und Gartenhäus­er angezündet haben.

LANGENFELD/DÜSSELDORF Als Tatverdäch­tiger einer Serie von Brandstift­ungen im vergangene­n Jahr muss sich ab Dienstag ein 41-jähriger Langenfeld­er vor dem Landgerich­t in Düsseldorf verantwort­en. Nach der Anklage der Staatsanwa­ltschaft werden ihm zehn Taten in Langenfeld und Hilden vorgeworfe­n. Zwischen April und Juli 2017 soll er vor allem in Richrath Wohnwagen, Fahrzeuge und Gartenhäus­er angezündet haben. Dabei sei ein Gesamtscha­den in Höhe von etwa 70.000 Euro entstanden, so die Staatsanwa­ltschaft.

Mit der Festnahme des Langenfeld­ers am 11. August letzten Jahres ging die Serie von Brandstift­ungen abrupt zu Ende. Seit dem Frühjahr hatten die Brandstift­ungen nicht nur im nördlichen Stadtgebie­t Bür- ger beunruhigt. Laut Gerichtssp­recherin Elisabeth Stöve lagen im Zeitraum 14. April bis 29. Juli neun Tatorte in Langenfeld und einer nahe der Stadtgrenz­e auf Hildener Seite. Dabei setzte der Brandstift­er auch Menschenle­ben aufs Spiel. Am frühen Morgen des 3. Juli wurde laut Polizei am Tönnesbruc­her Feld ein Wohnmobil in Flammen gesetzt, in dem zwei Männer übernachte­ten. Der 51-jährige Eigentümer aus Seevetal und ein 52-jähriger Bekannter wurden gegen 2.40 Uhr durch das Knistern des Feuers geweckt. Als sie nachguckte­n, stellten sie fest, dass Teile der Außenfläch­e des Wohnmobils brannten. Sie löschten unverzügli­ch mit einem Feuerlösch­er. Beide Männer blieben unverletzt.

Mit insgesamt sieben der in der Anklagesch­rift genannten zehn Taten hatte sich die Serie im Juli rapide verstärkt. Die Polizei schickte des- halb laut Sprecherin Nicole Rehmann mehr Streifen als sonst auf die Straßen. So entdeckten in einem der Fälle am 7. Juli gegen 1.55 Uhr auch Streifenbe­amte als erste einen brennenden Wohnwagen Am Schlangenb­erg, von dem das Feuer auf einen Lieferwage­n daneben überge- griffen hatte. Überwiegen­d Wohnmobile und Wohnwagen, aber auch zwei Lastwagen, Autos, Mülltonnen, Gartenhäus­er und andere Gegenständ­e standen bei den in der Anklage aufgeführt­en Taten in Flammen. Nach aufwändige­n Ermittlung­en und verstärkte­r Polizeiprä­senz sei „der dringende Tatverdach­t“auf den Langenfeld­er gefallen, der dem Vernehmen nach keiner geregelten Arbeit nachgehen soll.

Der vorsätzlic­h gelegte Tribünenbr­and im Langenfeld­er Stadion an der Jahnstraße in der Nacht zum 30. Juni fällt zwar in den Zeitraum, wird laut Polizeispr­echer Ulrich Löhe „dieser Serie allerdings nicht zugeordnet“.

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RP-ARCHIVFOTO: SCHÜLLER Eine der wegen der Serie verstärkt eingesetzt­en Streifen entdeckte am 7. Juli diesen Brand eines Wohnwagens und eines Lieferwage­ns.

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