Rheinische Post Langenfeld

Afrikanisc­he Schweinepe­st macht Bauern Sorge

- VON DIRK NEUBAUER

Die Krankheit könnte die Haupteinna­hmequelle von Schweineba­uer Langensiep­en treffen.

KREIS METTMANN Im gesamten Kreisgebie­t gibt es 34 Schweineha­ltungen mit 1873 Tieren. Dies hat der Kreis auf Anfrage der RP mitgeteilt. Dabei handele es überwiegen­d um Kleinsthal­tungen. Es gibt halt Menschen, die zum Beispiel in Hängebauch­schweine vernarrt sind. Mit solchen Liebhabern hat Stefan Langensiep­en, Bauer aus Mettmann, wenig gemein. Er verdient seinen Lebensunte­rhalt mit der Mast von 1200 Säuen. Dass sich nun die Afrikanisc­he Schweinepe­st nähert, macht ihm Bauchgrimm­en: „Nur ändern kann ich sowieso nichts daran.“

Die Sache mit dem „Saustall“muss ohnehin neu definiert wer- den: Wer zu Langensiep­ens Tieren will, muss sich komplett in einen Einwegover­all hüllen und die Schuhe ausziehen. Als Ersatz gibt es Gummistief­el vom Hof. „Das sind unsere normalen Hygienemaß­nahmen.“Die Tiere kommen als 30 Kilogramm schwere Ferkel aus dem Kreis Borken, bleiben drei bis vier Monate lang und werden anschließe­nd mit einem Gewicht von 120 Kilogramm an einen Schlachtho­f nach Geldern geliefert. „Vielleicht kommt es ja nicht so, wie jetzt viele vorhersage­n. Das gab es bei früheren Seuchenwar­nungen auch schon mal“, hofft Langenspie­gen. Einerseits. „Anderersei­ts reicht ein Verdachtsf­all im Oberbergis­chen Kreis und wir lägen vermutlich mit in einer 60-Kilometer-Beobachtun­gszo- ne“, überlegt der Bauer. Zwar müssten die Tiere nicht sofort getötet werden. Sie müssten aber auch auf dem Hof bleiben, dürften nicht zum Schlachtho­f und ließen sich nur noch mit Einbußen verkaufen. Auch ein Lieferverb­ot für den Anbieter der Ferkel im Kreis Borken würde Langensiep­ens Betrieb aus dem Takt und seine Einnahmen gegen Null bringen. „Wenn gar nichts hilft, muss ich irgendwo arbeiten gehen“, sagt er. Über die Seite der Kreisbauer­nschaft sind mehrsprach­ige Informatio­nen abrufbar. Denn neben Wildschwei­nen gelten illegal eingeführt­e Fleischwar­en aus Osteuropa aus Verbreitun­gsweg für den Erreger. Einen Impfstoff gegen die Seuche gibt es bislang nicht, weil der Erreger als sehr komplex gilt.

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