Rheinische Post Langenfeld

Fußballwel­t schaut auf Leverkusen

- VON BERND BUSSANG

Der Bundesliga-Rückrunden­start gegen die Bayern heute um 20.30 Uhr in der BayArena wird in 190 Länder übertragen.

LEVERKUSEN Schon seit zwei Tagen herrscht in der BayArena Hochbetrie­b. Material- und Übertragun­gswagen rollen an, Techniker kommen und gehen. Doch das ist erst das Vorspiel zur großen FußballGal­a am heutigen Abend: Denn nicht nur im ausverkauf­ten Stadion wird es so richtig voll, auch auf der Pressetrib­üne gibt es Gedränge, lange bevor ab 20.30 Uhr der Ball rollt: 280 Journalist­en und Mitarbeite­r von Rundfunk- und Fernsehsta­tionen haben sich akkreditie­rt, darunter viele Techniker, Kameraleut­e und Kabelträge­r. Hinzu kommen etwa 100 schreibend­e Journalist­en und 80 Fotografen.

Das Spiel wird in 190 Ländern zu sehen sein. Die Fußballwel­t schaut auf Leverkusen. Das ZDF und Eurosport berichten live und werden dazu eigens zwei komplette Fernsehstu­dios aufbauen. Auch eine sogenannte Spidercam, eine ferngesteu­erte Kamera, die an Seilen über dem Spielfel schnell geführt wird uns so ungewöhnli­che Blicke auf das Spielfeld emöglicht.

Petra Braun-Hahn vom Bayer 04Mediense­rvice und ihre Kollegen sind schon seit längerer Zeit im Einsatz, um die vielen Sonderakkr­editierung­en zu bearbeiten. Die lange Liste kommt von der Deutschen Fußball Liga (DFL), deren Tochter Sportcast die Übertragun­g managt. Auch drei oder vier Chilenen und einige Asiaten,vornehmlic­h Chinesen, stehen auf der Liste der Medienvert­reter. Das erklärt sich überwiegen­d am weltweiten Interesse an den Bayern und dem chilenisch­en Bayern-Star Arturo Vidal, der ja in Leverkusen ein guter Bekannter ist und nach einem möglichen Wechsel des Schalkers Leon Goretzka zu den Bayern um seinen Platz kämpfen müsste. Er gilt als erste große Entdeckung von Bayer 04- Maneger Jonas Bold. Vidal wird in der sogenannte­n „Mix-Zone“, in der sich Spieler und Journalist­en zu Interviews treffen, ein gefragter Ansprechpa­rtner sein. Auf zwei weiteren Ex-Leverkusen­er dürfen ebenfalls viele Kameras und Mikrofone gerichtet sein. Trainer Jupp Heynckes und sein „Co“Peter Hermann kehren zurück an ihre alte Wirkungsst­ätte – beides Kultfigure­n, die in der Chemiestad­t noch viele Freunde, Sympathisa­nten und weggefährt­en haben. Dazu zählt unter anderem auch der langjährig­e Zeugwart Klaus Zöller, der seit Ende vergangene­n Jahres im Ruhestand ist und heute Abend offiziell verabschie­det wird.

Gerade auch für die Fans sind Spiele gegen die Bayern immer etwas besonderes. Eine besondere Choreograp­hie in der Nordkurve wie zuletzt beim Spiel gegen den Nachbarn aus Köln sei nicht angemeldet, berichtet Fan-Direktor Meinolf Sprink. Doch wissen ge- schichtsbe­wusste Bayer-Anhänger: Bei Spielen gegen die Bayern werden Helden geboren. Unvergesse­n ist neben Markus Feldhoff – der 1996 am 21. Spieltag beim 5:2-Sieg dreimal traf – der Norweger Arne Larsen Økland. Am 7. März 1981 schrieb er Bundesliga-Geschichte, als er binnen 24 Minuten drei Treffer erzielte. Als er dann einen vierten erzielte, der auch gewertet wurde, gab er zu dass er nur die Torstange und das Außennetz getroffen hatte. Es blieb beim 3:0 und Økland erhielt später die Fairplaypl­akette des Fußballwel­tverbands

3000 Eintrittsk­arten sind nach München gegangen, doch rechnet die Polizei zusätzlich mit 1500 Bayern-Fans, die sich auf anderen Kanälen zusätzlich­e Karten besorgt haben, um ihre Mannschaft uzu sehen. Das Spiel sei nicht als Risikospie­l eingestuft, sagte ein Polizeispr­echer. Starke Polizeikrä­fte werden die Fangruppen beider Vereine auseinande­rhalten.

Die Stadtverwa­ltung bittet Besucher, möglichst mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln anzureisen. Anwohnerge­biete werden wie üblich abgesperrt. Der Fachbereic­h Stra- ßenverkehr kontrollie­rt vier Stunden vor Spielbegin­n die Sperrungen an den Einfahrten in die NeuenhofSi­edlung, in die Siedlung „Am Stadtpark“, in die Eisholz-Siedlung, der Siedlung zwischen Manforter Straße und Rathenaust­raße und in die Schleswig-Holstein-Siedlung.

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FOTO: UWE MISERIUS Die Spidercam wurde gestern in der BayArena montiert: Noch steht sie am Boden, während des Spiels wird sie an vier Seilen über das Spielfeld geführt.

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