Rheinische Post Langenfeld

Experte gibt 14 Tipps für sicheres Laufen

- VON STEPHAN MEISEL

Wie können sich Joggerinne­n vor Überfällen schützen? Der Langenfeld­er Wing-Tsjun-Großmeiste­r Thommy Luke Böhlig hat für das RTL-Mittagsmag­azin „Punkt 12“Hinweise zusammenge­stellt.

LANGENFELD Durch Wälder und Felder zu laufen macht Spaß und hält fit. Doch bei einsamen Runden haben viele Hobbysport­ler auch ein mulmiges Gefühl – verstärkt durch Berichte über Überfälle auf Joggerinne­n in anderen Regionen Deutschlan­ds. „Sich einzuigeln und nicht mehr nach draußen zu gehen, stellt natürlich keine befriedige­nde Lösung dar“, sagt Thommy Luke Böhlig (41), der in Langenfeld die chinesisch­e Kampfkunst Wing Tsjun unterricht­et. Der Fernsehsen­der RTL hat den Experten für Selbstvert­eidigung jetzt um Sicherheit­stipps für Joggerinne­n gebeten und dazu in den Richrather Wäldern gedreht. „Es wurden dort mehrere Läuferinne­n interviewt“, berichtet Böhligs Mitarbeite­r Thomas Simon. Der Film soll am kommenden Freitag im RTL-Mittagsmag­azin „Punkt 12“zu sehen sein.

Im Selbstvers­uch war eine RTLReporte­rin über eine vorher abgesproch­ene Strecke gelaufen, auf der ihr Trainer des Wing-Tsjun-Teams auflauerte­n und sie zu überwältig­en versuchten. „Im Anschluss haben wir Selbstvert­eidigungss­trategien eingeübt und die Effektivit­ät von Hilfsmitte­ln wie Pfefferspr­ays, Alarmsigna­len sowie Hieb- und Stichwaffe­n diskutiert“, berichtet Böhlig. Nach eigenen Angaben unterricht­et er als Wing-Tsjun-Großmeiste­r seit zwölf Jahren, wie man einen körperlich überlegene­n Gegner innerhalb von Sekunden kampfunfäh­ig machen kann.

Für die RTL-Sendung gab Böhlig folgende 14 Tipps, die nach seinen Worten „hoffentlic­h die eine oder andere Joggerin in Zukunft besser auf die Laufrunde vorbereite­t und weitere Übergriffe verhindert“. Informiere­n Gerade, wenn eine Frau allein unterwegs ist, sollte sie immer einem vertrauten Menschen sagen, wo und wie lange. Sichtbar sein „Vermeiden Sie dunkle, einsame und schlecht beleuchtet­e Gegenden sowie Abkürzunge­n durch Wälder“, empfiehlt Böhlig. Nicht alleine joggen Sofern möglich, sollte eine Frau mit anderen Joggern oder mit Hund laufen. Aufmerksam sein „Nehmen Sie bewusst Ihre Umgebung wahr“, rät Böhlig. „Lassen Sie Ihre Kopfhörer zu Hause!“ Schlüssel und Smartphone griffberei­t halten Wohnungs- und Autoschlüs­sel könnten als Waffe dienen. Das Smartphone sei wichtig, um gegebenenf­alls um Hilfe zu rufen. Misstrauis­ch sein „Wenn jemand komisch wirkt, wechseln Sie die Straßensei­te oder nehmen Sie einen anderen Weg“, rät Böhlig. Wege und Abläufe verändern Joggerinne­n sollten ihre Laufrouten variieren, ebenso die Zeiten, zu denen sie unterwegs sind. Böhlig: „Seien Sie nicht berechenba­r!“ Sicherheit ausstrahle­n Wer losläuft, sollte seine Route kennen und dies auch gegenüber Fremden ausstrahle­n. Orientiere­n Als wichtig bezeichnet es der Kampfkünst­ler auch, sich nicht ablenken zu lassen. „Viele Aggressore­n suchen sich bewusst Opfer, die nicht zu wissen scheinen, wo sie sich befinden.“ Lernen, sich zu verteidige­n Die Teilnahme an einem Selbstvert­eidigungsk­ursus macht laut Böhlig Sinn. „Man kann nie wissen, wann sich dieser auszahlt.“ Auf Haare achten „Stecken Sie Ihren Pferdeschw­anz in das Oberteil“, empfiehlt Böhlig, „so dass man Sie nicht leicht ziehen kann.“ Selbstbewu­sst wirken Frauen sollten aufgericht­et und konzentrie­rt laufen, nicht auf den Boden starren. Dem Bauchgefüh­l vertrauen „Wenn sich etwas komisch anfühlt, ist es das wahrschein­lich auch“, meint Böhlig. Pfefferspr­ay mitnehmen Für den Fall der Fälle hält Böhlig dies für wichtig.

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Der Langenfeld­er Wing-Tsjun-Großmeiste­r Thommy Luke Böhlig (r.) sagte dem Fernsehsen­der RTL, worauf Joggerinne­n achten sollten.

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