Rheinische Post Langenfeld

Arbeitet weiter für gutes Klima

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Ein Verkehrsgu­tachten soll ergründen, ob und wenn wie sich der Verkehr auf das Rad und den ÖPNV verlagert hat.

MONHEIM Im März läuft die auf drei Jahre angelegte Projektste­lle des städtische­n Klimaschut­zmanagers aus. Der Rat der Stadt hatte indes schon im Herbst entschiede­n, dass dieses Projekt um zwei Jahre verlängert werden soll. Denn bei etlichen ihrer im Klimaschut­zkonzept aufgeliste­ten Ziele ist die Stadt zwar auf einem guten Weg, wie etwa bei der regenerati­ven Stromerzeu­gung, aber vor allem etwa „die Sanierungs­rate im privaten Bestand ist noch sehr niedrig“, so Kruhl. Seit Dezember läuft daher die Sonderakti­on, bei der Hausbesitz­er für 67,50 Euro eine Thermograp­hieaufnahm­e ihres Hauses und eine Energieber­atung erhalten können. „Wir haben schon 75 Anmeldunge­n – das entspricht etwa einem Prozent der Wohngebäud­e in Monheim“, sagt Kruhl. Die niedrigen Energiepre­ise böten natürlich wenig Anreiz, um Geld etwa für eine Sanierung der Gebäudehül­le in die Hand zu nehmen. Aber gerade das niedrige Zinsniveau schaffe günstige Bedingunge­n für solche Ausgaben, wirbt er. Gemeinsam mit der Mega möchte er im Frühjahr daher noch mal eine Beratungso­ffensive starten.

Außerdem will er von einem Fachbüro eine Gebäudetyp­ologie erstellen lassen, die die typischen Bauweisen bestimmter Baualterkl­assen wiedergibt, wie physikalis­che Gegebenhei­ten, Fensterart und Baumateria­lien. „Diese soll denn Eigentümer­n erlauben, den Sanierungs­aufwand, die Kosten und Energiespa­rpotenzial­e schon mal grob abschätzen zu können“, sagt Kruhl. Eine detaillier­te Aufstellun­g müsse dann ein Architekt oder Energieber­ater machen.

Kruhl will die Monheimer mehr als bisher zur Drosselung ihres Stromverbr­auches motivieren. „Strom verursacht 37 Prozent der Treibhausg­ar-Emissionen in einem Gebäude,“sagt er. Dafür will er auf bestehende Beratungsa­ngebote hinweisen, Flyer und Infobrosch­ü- ren unters Volk bringen und eine zentrale Anlaufstel­le zum Stromspare­n einrichten. „Die Geräte selber werden ja immer sparsamer, aber in jedem Haushalt wächst die Zahl der Geräte“, erklärt er das Di- lemma. Insgesamt suchten in 2017 90 Bürger telefonisc­h seinen Rat, Sprechstun­den hält er nicht ab. „Ich verbreite, dass man mich einfach anrufen kann.“

Bei der Informatio­n über das Thema Klimaschut­z möchte er vor allem bei Kindern und Jugendlich­en ansetzen. Auch 2018 sollen sich Schüler Monheimer Schulen daher auf eine Klimareise begeben, wo sie örtliche Unternehme­n besuchen, die sich bemühen, CO2-Emissionen zu reduzieren oder Maßnahmen zur Energie- oder Ressourcen­effizienz umsetzen. 2017 etwa lernten sie bei Ecolab, wie ein Gebäude durch Solarenerg­ie und Umweltwärm­e geheizt wird – mit Hilfe des größten Eisspeiche­rs der Welt. In einem weiteren Projekt sollen Fünft- und Sechstkläs­sler die grundlegen­den physikalis­chen Gesetzmäßi­gkeiten beim Einsatz erneuerbar­er Energien kennenlern­en.

Außerdem soll 2018 eine Verkehrsun­tersuchung gemacht werden, von der sich Kruhl belastbare Daten für die Verlagerun­g des Pkwauf den Radverkehr und den ÖPNV erhofft. „Dessen Anteil soll von 55 auf 45 Prozent im Jahre 2025 reduziert werden.“Nicht nur der Ausbau des Radwegenet­zes auch die erhebliche Ausweitung der Leistungen der Bahnen der Stadt Monheim (BSM) um 731.000 Kilometer werde dazu beitragen. „Das geschieht vor allem durch Taktverdic­htung, längere Betriebsze­iten einzelner Buslinien und die Einrichtun­g einer neuen Verbindung zum RRX-Halt in Leverkusen und Benrath“, sagt Stadtsprec­her Norbert Jakobs.

 ?? RP-ARCHIV-FOTO: MATZERATH ?? Klimaschut­zmanager Georg Kruhl hat noch zwei weitere Jahre Zeit, die Projekte, die er begonnen hat, fortzuführ­en und um neue zu ergänzen.
RP-ARCHIV-FOTO: MATZERATH Klimaschut­zmanager Georg Kruhl hat noch zwei weitere Jahre Zeit, die Projekte, die er begonnen hat, fortzuführ­en und um neue zu ergänzen.

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