Sturmtief knickt viele Bäume um
„Friederike“wütet auch in Langenfeld und Monheim. Es gab Blechschäden, verletzt wurde aber niemand.
LANGENFELD/MONHEIM Die CaféBetreiber hatten ihre Tische und Stühle aufgestapelt und zusammengebunden. Geschäftsleute räumten ihre Auslagen nach drinnen, und wer gestern nicht unbedingt raus musste, blieb zu Hause. Das Sturmtief Friederike sorgte zwischen 11 und 15 Uhr für teilweise sehr kräftige Böen, die in Langenfeld und Monheim zahlreiche Bäume umknicken ließen, in Reusrath und in der Stadtmitte Bauzäune und Plakatwände umrissen, wie Christian Benzrath vom Referat Ordung mitteilte.
Am Feldhauser Weg krachten drei Tannen auf einen Mercedes. Ver-
Ein 7,5-Tonner kippte kurz vor der Ausfahrt Richrath um und musste
aufgerichtet werden.
Autobahnpolizei letzt wurde niemand. An der Straße zur Wasserburg wurde ein weiteres Auto von einem Baum getroffen, der gleichzeitig eine Stromleitung beschädigte, teilte Feuerwehrsprecher Frank Noack mit.
Die Feuerwehr sperrte gegen 12.15 Uhr die Bachstraße in Höhe des Marktplatzes, weil sie eine Kiefer, die umzustürzen drohte, aus Sicherheitsgründen absägen musste. Vom Dach des Freiherr-vom-SteinHauses stürzten Ziegel auf die Straße, teilte Marcus Jagieniak von der Feuerwehr Langenfeld mit. Die Feuerwehr entfernte dort lose Dachteile, damit keine Fußgänger gefährdet werden konnten. Ein Dachdecker reparierte kurz darauf provisorisch die Schadstelle, um weitere ZiegelAbstürze zu verhindern. Die Feuerwehr rückte bis zum Nachmittag zu insgesamt 40 Einsätzen aus. 53 Helfer waren dabei.
Die A 59 in Richtung Köln wurde ab der Anschlussstelle Garath zeitweise komplett gesperrt, weil ein 7,5-Tonner gegen 11.35 Uhr kurz vor der Ausfahrt Baumberg umgekippt war und beide Fahrbahnen blockierte. Er musste wieder aufgerichtet werden. Der Fahrer blieb unverletzt, teilte die Polizei mit.
Bis 17 Uhr gingen in der Feuerwache Monheim 23 Notrufe ein. 45 Helfer arbeiteten sie nach und nach ab. Den Auftakt machte ein umgeknickter Baum an der Fontanestraße. Ab 14 Uhr war der Urdenbacher Weg zwischen Düsseldorf und Baumberg dicht. Ein Baum lag bereits quer. Weitere drohten auf die Fahrbahn zu stürzen. Der Monheimer Feuerwehrchef Torsten Schlender will seine Leute aus Sicherheitsgründen erst am heutigen Freitag losschicken, um die Stämme zu zersägen. So lange bleibt die Straße unpassierbar. Auch am Schleider Weg bei Schloss Laach blockierten Bäume die Fahrbahn. Ein Baum stürzte auf die Bahngleise im Knipprather Wald.
Im Baumberger Österreich-Viertel fiel ein Baum um und riss eine Laterne mit. Da ein weiterer Baum zu Entwurzeln drohte, setzten die Wehrleute im Laufe des Nachmittags die Drehleiter ein, um ihn zu entlasten. An der Kirchstraße zogen Anwohner einen gekappten Baum von der Straße, bevor die Feuerwehr tätig werden konnte. An der Baustelle Lichtenberger Straße riss der Sturm Dämmelemente von den Dächern. Der Einsatz von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr dauerte dort mehrere Stunden.
Zahlreiche Schaulustige fotografierten das Geschehen. „Der Feuerwehr wird so unnötig der Einsatz erschwert“, sagte Schlender. „Die Personen bringen sich und die Einsatzkräfte außerdem unnötig in Gefahr.“Dafür habe man wenig Ver- ständnis, hieß es. Beschädigt wurde auch das Festzelt auf dem Schützenplatz. Es löste sich aus der Verankerung.
Im Sträßchen musste ebenfalls die Drehleiter eingesetzt werden: Ein größerer Baum drohte auf ein Haus zu kippen. Lose Kaminabdeckungen, Straßenschilder, kleinere Bäume und umherfliegende Wellblechteile sicherten die Helfer vor Ort ebenfalls oder sie entfernten diese.
Ab 13 Uhr stellten die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) und die Rheinbahn in Düsseldorf ihren Betrieb komplett ein. Züge der Deutschen Bahn im Nah- und Fernverkehr setzen ihre Fahrt in NRW ebenfalls nicht weiter fort.