Rheinische Post Langenfeld

Bundesländ­er wollen der NPD Staatsgeld entziehen

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BERLIN (dpa) Die Bundesländ­er wollen einen Ausschluss der rechtsextr­emistische­n NPD von der staatliche­n Parteienfi­nanzierung erreichen. Sie beschlosse­n im Bundesrat in Berlin einstimmig, einen entspreche­nden Antrag beim Bundesverf­assungsger­icht zu stellen.

Damit ziehen die Länder Konsequenz­en aus dem vor einem Jahr gescheiter­ten zweiten NPD-Verbotsver­fahren in Karlsruhe. Das Bundesverf­assungsger­icht hatte den Verbotsant­rag des Bundesrats abgewiesen, obwohl sie die Partei als verfassung­sfeindlich eingestuft hat. Grund für die Ablehnung des Verbots war, dass die NPD derzeit zu unbedeuten­d erscheint. Das Gericht hatte aber bei der Urteilsver­kündung angeregt, dass der Gesetz- geber Alternativ­en zu einem Verbot schaffen könne. Daraufhin wurde die Möglichkei­t des Ausschluss­es von Steuergeld­ern ins Grundgeset­z aufgenomme­n. Der nun geplante Antrag muss neu begründet werden.

Die saarländis­che Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) sagte, die Länder wollten verhindern, dass die NPD von dem Staat, den sie bekämpfe, auch noch finanziert werden müsse. „Wir bleiben eine freiheitli­che, auch eine streitbare Demokratie, aber wir sind eben auch eine wehrhafte Demokratie“, sagte sie. Dass die NPD derzeit keine große Bedeutung habe, sei eine Momentaufn­ahme. „Wir müssen alles daransetze­n, dass sich das nicht noch einmal ändert.“

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FOTO: LAIF

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