Rheinische Post Langenfeld

Gesunde Haustiere brauchen keinen Pulli

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(tmn) Gesunde Haustiere brauchen im Winter keine Kleidung gegen die Kälte. Pullover oder Socken könnten einen Hund sogar in seiner Bewegungsf­reiheit einschränk­en, sagt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutz­bund. „Tiere vertragen Kälte viel besser als die Menschen denken.“Kleidung und Schuhe seien nicht artgerecht, warnt Tünte. „Das hat nichts mit Schutz zu tun, sondern ist eher irritieren­d für sie.“Wer seinen Vierbeiner tat- sächlich vor Kälte schützen möchte und ihn nicht nur niedlich einkleiden will, könne das auch durch einfache Verhaltens­regeln: Bei starkem Frost sollte der Spaziergan­g nicht mehrere Stunden dauern. Besser seien mehrere kurze Gänge, rät Tünte. „Man sollte auch nicht lange stehenblei­ben, sondern den Hund immer in Bewegung halten.“Zitternde Tiere gehören ins Warme.

Für alte oder kranke Hunde dürfe der Halter dagegen ruhig Kleidung kaufen, wenn der Tierarzt zustimmt. Der wisse auch, wo es Fachgeschä­fte gebe, die tiergerech­te Kleidung verkaufen.

Entscheide­nd sei bei der Auswahl die Passform, nicht die Marke, sagte der Tierschütz­er. Ob Kleidung unangemess­en ist oder einfach nicht passt, sehe der Halter deutlich an der Körperspra­che seines Hundes: Manche Tiere legen sich hin, wenn sie auf den Socken nicht laufen mögen, oder sie bleiben stehen und schütteln kräftig die Pfoten. Andere bewegen sich gar nicht mehr oder jaulen sogar.

Vor allem die Pfoten seien im Winter sehr empfindlic­h. Risse könnten an den sensiblen Ballen richtig schmerzhaf­t sein. Dagegen gebe es Cremes oder Sprays. „Der Hund wird aber sicher zuerst versuchen, das abzuschlec­ken“, sagt Tünte. Deshalb empfiehlt er, nur Produkte aus dem Fachgeschä­ft zu kaufen.

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FOTO: TMN Terrier Sindbad ist overdresse­d, denn die meisten Tiere brauchen keine Kleidung.

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