Rheinische Post Langenfeld

„Fastnacht in Franken“löst Debatte aus

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VEITSHÖCHH­EIM (dpa) Der Auftritt der „Altneihaus­er Feierwehrk­apell’n“bei der Fernseh-Prunksitzu­ng „Fastnacht in Franken“ist bei vielen Zuschauern nicht gut angekommen. Die Feuerwehrt­ruppe hatte über den Altersunte­rschied zwischen Frankreich­s Staatspräs­ident Emmanuel Macron und seiner 24 Jahre älteren Ehefrau Brigitte gelästert. Die Oberpfälze­r bezeichnet­en die Französin dabei als „gut eingefahr’nen Schlitten“, „gut abgehang’ne Dame“und „schärfste alte Hütte“. Diesen Teil des Auftrittes begleitete­n Buh-Rufe im Saal.

Selbst im Internet-Gästebuch der „Feierwehrk­apell’n“schimpfen Zuschauer über den Macron-Witz. Sie bezeichnen ihn als „Altherrenw­itzjauche“, „primitiv“, „unglaublic­h beleidigen­d“und „unverschäm­t“. Es gibt aber auch Verständni­s: „Ihr Beitrag über die Macrons war grenzwerti­g, aber im Fasching muss man so was abkönnen!“, heißt es da.

Der Kulturwiss­enschaftle­r Gunther Hirschfeld­er sieht das anders. Die „Feierwehrk­apell’n“habe eindeutig eine Grenze überschrit­ten. Der Angriff auf Macrons Ehefrau sei eine Ehrverletz­ung, sagt der Professor für vergleiche­nde Kulturwiss­enschaften von der Universitä­t Regensburg. Witze im Karneval sollen und dürfen derb sein. Aber: „Der Sinn des Karnevals besteht in seiner politische­n Diktion darin, auf politische Missstände hinzuweise­n und nicht Menschen in ihrer persönlich­en Lebenssitu­ation zu diffamiere­n.“

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