Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld­er Firma bläst Rettungswe­sten auf

- VON MARTIN MÖNIKES

2017 bezogen Geschäftsf­ührer Michael Möllenbeck und die Mitarbeite­r von LBM Techno Gas einen Neubau in Reusrath-Nordwest.

LANGENFELD Segelsport­ler kennen die Westen, die in Gefahrensi­tuationen Leben retten können. Es gibt sie in einer manuellen und in einer automatisc­hen Variante. Die Rettungswe­sten auf Schiffen und Booten enthalten kleine Metall-Flaschen, gefüllt mit Kohlendiox­id (CO2), und ein so genanntes Anstechger­ät. Dieses wird entweder manuell durch Auslösung per Zugseil, oder durch die Berührung mit Wasser aktiviert – so wird die Weste aufgeblase­n.

LBM Techno Gas in Langenfeld spezialisi­ert sich seit 1987 auf diesen Geschäftsz­weig. Weitere Entwicklun­gen und steigende Nachfrage erforderte­n den 1996 gebauten und mehrfach modernisie­rten Standort in Richrath aufzugeben. Im Januar 2017 bezogen Geschäftsf­ührer Michael Möllenbeck und die 30 Mitarbeite­r (größtentei­ls aus der Produktion) einen Neubau auf einem 6.000 Quadratmet­er großen Grundstück im Gewerbegeb­iet Reusrath-Nordwest, mit hellen Werkshalle­n und modern ausge- statteten Büroräumen. Im Innenhof steht der hohe, zehn Tonnen fassende Kohlendiox­id-Tank, der von großen Fahrzeugen befüllt wird.

Die Herstellun­g und Befüllung der Gasflasche­n mit Langzeitdi­chtheit erfolgt von versierten LBM-Mitarbeite­rn, Technikern und Konstrukte­uren. So wie Stefano Coluccia oder Christian Valenta sortieren sie danach die aus nahtlosen Präzisions­stahlrohre­n gefertigte­n Gasflasche­n. „Sie sind verzinkt und nicht wiederbefü­llbar“, sagt Romina Jeske, Assistenti­n der Geschäftsl­eitung.

Die Umform- und Füllmaschi­nen sind LBM-Konstrukti­onen. Zwei weitere Maschinen sollen den Maschinenp­ark im Sommer ergänzen. Aufgrund des Wachstums werden stets neue Fachkräfte gesucht. Jede der in speziell dafür ausgelegte­n Kartons an Fachfirmen gelieferte­n Flaschen trägt eine eingeprägt­e Prüfnummer, die unter anderem das Herstellun­gsdatum zeigt. Denn – und auch das erklärt die steigende Nachfrage – die Hersteller­garantie der Gasflasche­n umfasst zwei Jahre. Das bedeutet, in einigen Branchen müssen die Gasflasche­n nach Ab- lauf der Garantie ersetzt werden. Durch Wiegen kann zudem jederzeit festgestel­lt werden, ob die Flasche noch genügend Gas enthält.

Menschenle­ben retten auch die größten Gasflasche­n von LBM. Bis zu einem Volumen von zwei Litern und einer Füllung von 1500 Gramm Kohlendiox­id beinhalten diese Flaschen, die im Brandfall Dachkuppel­n öffnen, damit der Rauch abzieht. Im Rauch wären Fluchtwege nicht zu erkennen. Hier löst die entstehend­e Hitze das „Anstechger­ät“aus. Alle größeren Bauten, nicht nur in öffentlich­en Gebäuden, sind mit solch komplexen Rauch- und Wärmeabzug­sanlagen ausgestatt­et. Kohlendiox­id ist das bei LBM meist verkaufte Gas; für ganz spezielle Anwendunge­n wird auch Stickstoff oder Argon verarbeite­t. Letzteres zum Beispiel in Lawinenret­tungsgerät­en, die bei extremen Temperatur­en funktionie­ren müssen.

Die Kunden kommen überwiegen­d aus Deutschlan­d, aber auch internatio­nal gilt LBM als gute Adresse. Vertriebsp­artner sitzen zudem in den USA. „LBM ist Marktführe­r in dieser Branche“, so Jeske.

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