Rheinische Post Langenfeld

Monheim ist sauer nach 0:0 bei SW Essen

- VON MARTIN RÖMER

Der Fußball-Oberligist fand die Platzverhä­ltnisse verheerend und die Härte derGastgeb­er übertriebe­n.

MONHEIM Als der Essener Karnevalsp­rinz im Stadion Uhlenkrug zusammen mit seiner Frau den Anstoß für das Nachholspi­el der FußballObe­rliga zwischen dem ETB SW Essen und dem FC Monheim (FCM) ausführte, schienen alle bei einer Spaßverans­taltung gelandet zu sein. Dass dies ein Trugschlus­s war, wurde allerdings nur kurze Zeit später deutlich, denn die am Ende torlose Begegnung wurde mit harten Bandagen geführt. Als es Mitte der ersten Halbzeit an der Außenlinie zu einer Rudelbildu­ng mit geschätzt rund 20 Beteiligte­n kam, sah sich sogar der Stadionspr­echer genötigt, alle Beteiligte­n zur Ruhe anzuhalten und daran zu erinnern, dass es sich hier „um ein Fußballspi­el und keinen Ringkampf“handele.

FCM-Coach Dennis Ruess war derart bedient, dass er auf die Teilnahme an der geplanten Pressekonf­erenz verzichtet­e. „Sowohl durch die Beschaffen­heit des Platzes als auch durch die Spielweise der Essener wurde die Gesundheit meiner Leute aufs Spiel gesetzt. Und anstatt nachher auf Friede, Freude Eierkuchen zu machen, habe ich auf die Pressekonf­erenz verzichtet. Auch wenn ich das vorher noch nie gemacht habe – ich würde es wieder tun“, sagte Ruess. Erster Kritikpunk­t des Monheimer Trainers war der Untergrund: Der Rasenplatz im Stadion war schon in den vergangene­n Wochen häufig nicht bespielbar, doch diesmal entschiede­n sich die Verantwort­lichen gegen eine Absage. „Was Essen damit beweisen wollte, weiß ich nicht. Der Platz war unter einer dünnen schmierige­n Schicht wie Beton. Da hätten wir gleich auf dem Parkplatz spielen können“, stellte Ruess fest. Hinzu kam das aus seiner Sicht deutlich zu rustikale Essener Vorgehen – und der Kombinatio­n beider Punkte fiel nach nicht einmal einer halben Stunde Monheims Angreifer Leroy Mickels zum Opfer. Nach einer rüden Attacke im Mittelfeld fiel der 22Jährige unglücklic­h auf den harten Boden, verletzte sich an der Schulter und musste nach 26 Minuten ausgewechs­elt werden. Im Krankenhau­s konnte später immerhin eine Verletzung des Band-Apparates ausgeschlo­ssen werden. Ruess: „Das hat für mich gerade mit den von Essen im Vorfeld getätigten Aussagen einen faden Beigeschma­ck, wenn sie ankündigen, sich besonders um Leroy kümmern zu wollen und ihn dann 20 Minuten lang über den Platz treten. Da ist aber auch der Schiedsric­hter in der Pflicht, solche Spieler besser zu schützen. Und das gilt nicht nur für Leroy, sondern für viele andere Spieler.“Bitter stieß dem FCM auf, dass es der Unparteiis­che nach dem Foul an Mickels bei einer Ermahnung beließ.

Fußballeri­sch bewegte sich die Partie auf einem mittelmäßi­gen Niveau, was vor allem auf die Platzverhä­ltnisse zurückzufü­hren sein dürfte. Trotzdem hatte Monheim gute Gelegenhei­ten auf einen Treffer, doch der für Mickels eingewechs­elte Karim Afkir (42.), Philipp Hombach (54.), Daud Gergery (62.) oder erneut Afkir (82.) brachten den Ball nicht unter. Auf der anderen Seite hatten die Hausherren ebenfalls gute Gelegenhei­ten (61./69./76.), sodass die Punkteteil­ung wohl das gerechtest­e Ergebnis war. „Insgesamt muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben den Essenern die Stirn geboten, den Kampf angenommen und uns richtig gut gewehrt“, meinte Ruess. In der Tabelle ist der FCM mit nun 33 Punkten Fünfter.

FC Monheim: Kultscher, Salau, Karachrist­os, Nolte, Lange, Hombach, Lehnert, Becker, Mickels (26. Afkir), Schütz (80. Biade), Bastas (56. Gergery).

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