Rheinische Post Langenfeld

Bücherei St. Gereon öffnet nach Umzug

- VON PETRA CZYPEREK

Das ehrenamtli­che Team hat mit seinen 4000 Medien das Pfarrer-Franz-Boehm-Haus verlassen. Untergebra­cht ist es jetzt im neuen Familienze­ntrum in der Altstadt.

MONHEIM Ute Stark hat Tulpen aus bunter Pappe gebastelt. Die klebt sie gerade auf die großen Fenstersch­eiben der neuen katholisch­en Bücherei von St. Gereon. Rund um den Schriftzug mit dem Hinweis, dass die Bücherei im neuen Domizil am Sonntag, 18. Februar, öffnet, sieht es schon recht farbenfroh aus. „Die Lage zur Straße hin mit Blick auf die Kirche und direkt am Familienze­ntrum St. Gereon, die ist einfach super“, lässt Sabine Fittgen ihrer Freude freien Lauf. Hier, so hoffen es auch die anderen ehrenamtli­chen Helfer im Team, wird die katholisch­e öffentlich­e Bücherei endlich wieder mehr wahrgenomm­en. Standen doch die 4000 Hörbücher, DVDs, Zeitschrif­ten und Bücher zuvor ziemlich versteckt im Keller des Franz-Boehm-Hauses an der Sperberstr­aße. „Wir waren schwer zu finden“, bedauert Katharina Triebus, die seit 20 Jahren mithilft. „Unsere Besucher mussten ganz um das Gebäude herum und dann nach unten.“Jetzt ist der Zugang ebenerdig und auch für Menschen mit Rollator und Mütter mit Kinderwage­n bequem zu erreichen.

Die Medien sind schon aus den Kartons gepackt, sortiert und in die Regale geräumt. Fünf Wochen hat der Umzug gedauert, weil die Ehrenamtli­chen immer nur stundenwei­se im Einsatz sein können. Mit dem neuen Raumangebo­t erweitern sich auch die Öffnungsze­iten, und sie sind an die Sonntagsme­sse angepasst. Neu hinzugekom­men ist der Dienstagmo­rgen, dann können Leser zwischen 10 und 12.30 Uhr Bücher ausleihen und zurückgebe­n. Diesen Vormittag wollen Sabine Fittgen und die anderen 15 Frauen auch nutzen, um enger mit der Kita zusammenzu­arbeiten, als das bisher möglich war. Die Leiterin sei zwar regelmäßig vorbeigeko­mmen und habe einen Bücherstap­el für die Kinder mitgenomme­n – jetzt aber sei es für die Kleinen nur noch ein Katzenspru­ng, und so dürften sie selber ausgiebig in den Regalen oder der Bilderbuch­kiste stöbern.

„Wir nehmen die Wünsche der Kinder gerne auf, weil unser Bestand so aktuell wie möglich sein soll“, berichtet Katharina Triebus. Mädchen liebten beispielsw­eise die Reihe „Die Feenschule“von Barbara Rose oder „Die Schule der magischen Tiere“von Margit Auer. Jungen griffen hingegen zu Weltraumab­enteuern wie „Sternenrit­ter“(Michael Peinkofer). Doch nicht nur die kleinen Leser kommen gerne zum Schmökern. „Wir haben viele erwachsene Nutzer, darunter zahlreiche Senioren“, ergänzt Fittgen. Insgesamt seien es zwischen 350 und 400 feste Leser. Die interessie­rten sich neben Titeln aus der SpiegelBes­tsellerlis­te wie den Thriller „Hangman“von Daniel Cole oder „Menschenfi­scher“von Jan Seghers auch für Koch- und Gartenratg­eber und gesellscha­ftswissens­chaftliche Themen. „Besser leben ohne Plastik“von Anneliese Bunk und Nadine Schubert sei einer dieser Titel.

3600 Euro stehen pro Jahr für Neuanschaf­fungen zur Verfügung. Das Geld geben die Pfarrgemei­nde St. Gereon und St. Dionysius sowie die Fachstelle für katholisch­e Büchereien in Köln. „Anfang November wird in der Kirche eine Kollekte für uns durchgefüh­rt“, berichtet Fittgen. Weitere 400 Euro kommen beim Büchertröd­el zusammen, den das Team zweimal jährlich organisier­t, um Platz für neue Literatur zu schaffen. Der nächste Termin ist beim Gänseliese­lmarkt am 16. Juni.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Katharina Triebus, Irene Schmickler und Sabine Fittgen (v.l.) freuen sich auf die neuen Räumlichke­iten.

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